Griechische Staatsanleihen Kreditausfallversicherungen zahlen fast 80 Prozent des Nennwerts
19.03.2012 · Anleger mit Kreditausfallversicherungen auf griechische Anleihen können sich weitgehend schadlos halten. Im Schnitt sollen fast 80 Prozent des Nominalwerts der Papiere zurückerstattet werden.
Von Bettina Schulz, LondonDas erste Mal in der jüngeren Geschichte wird in Europa aus Kreditausfallversicherungen für eine staatliche Umschuldung gezahlt. Am Montag wurde in einer vom Verband der Derivate-Händler (ISDA) angesetzten Auktion festgestellt, dass Gläubiger griechischer Staatsanleihen von Banken etwa 78,50 Cents je Euro erhalten, wenn sie sich mit sogenannten Credit-Default-Swaps (CDS) gegen Verluste aus der griechischen Umschuldung abgesichert hatten. In der Auktion wurde ein mittlerer Marktwert der alten Anleihen nach griechischem Recht von 21,50 Prozent des Nennwerts festgestellt. Insgesamt werden Netto-Zahlungen aus den CDS-Kontrakten von 3,362 Milliarden Dollar fällig - also ein Verlustausgleich von 2,64 Milliarden Dollar.
Mit Kreditausfallversicherungen vereinbaren zwei Marktteilnehmer miteinander, dass der Verkäufer der Versicherung für den Käufer praktisch das Ausfallrisiko der Staatsanleihe gegen Zahlung einer entsprechenden Prämie übernimmt. Zahlreiche Banken, vor allem auch deutsche Institute, müssen nun 78,50 Prozent ihrer Netto-Verbindlichkeiten aus CDS-Kontrakten an die Gläubiger bezahlen.In dem von Athen erzwungenen Anleihetausch hatten Gläubiger alter griechischer Staatsanleihen einen Schuldenschnitt von 100 Milliarden Euro schultern müssen. Sie hatten neue Griechenlandanleihen erhalten, die 31,5 Prozent des Nennwertes der alten Anleihen deckten. Die Tatsache, dass Athen letztlich alle Gläubiger zum Anleihetausch zwang, löste an den Finanzmärkten die Fälligkeit der Kreditausfallversicherungen aus.
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