Investmentbank Lazard soll Griechenland bei Schulden beraten
Athen (awp/sda/afp) - Die Investmentbank Lazard soll Griechenland beim geforderten Schuldenerlass beraten. Das griechische Finanzministerium erklärte am Samstag, Finanzminister Giannis Varoufakis habe die französisch-amerikanische Bank beauftragt, sein Haus bei der Verwaltung der Staatsschulden und der Steuerpolitik zu beraten.
Lazard beriet die Regierung in Athen bereits zwischen 2010 und 2012 und dient zudem derzeit als Berater für die Restrukturierung der griechischen Banken. Das Geldinstitut befürwortet einen radikalen Schuldenschnitt, wie ihn die neue griechische Regierung fordert.
Der Vize-Präsident von Lazard, Matthieu Pigasse, hatte sich erst am Freitag für den Erlass von rund 100 der 320 Milliarden Euro Schulden ausgesprochen, um die griechische Schuldenlast in Höhe von 177 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu reduzieren.
Die Restrukturierung sei «nicht nur notwendig, sondern auch möglich», sagte Pigasse dem französischen Radiosender BFM Business. Er sei dafür, die Schulden, die sich in der Hand anderer Staaten befinden, um die Hälfte zu reduzieren.
Demnach sind etwa 75 Prozent der griechischen Schulden in staatlicher Hand - also rund 200 Millionen Euro. Die Forderung nach einem Erlass eines Teils der Staatsschulden ist eine der Hauptforderungen der neuen griechischen Regierung. Bei den europäischen Partnern stösst dies aber vielfach auf Ablehnung.
Pigasse erinnerte in dem Interview daran, dass bei dem Schuldenerlass 2012 nur die privaten Gläubiger betroffen waren. Lazard organisierte damals im Auftrag der griechischen Regierung diese Umschuldung. Laut Pigasse verdiente die Bank dabei rund 20 Millionen Euro.
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