Deutsche KriegsverbrechenGauck zeigt sich offen für Entschädigung Griechenlands
Bundespräsident Gauck hat sich zu den Forderungen der griechischen Regierung geäußert, die von Deutschland hohe Entschädigungen für NS-Kriegsverbrechen verlangt. Er hält es für angebracht, dass „ein geschichtsbewusstes Land wie unseres auslotet, welche Möglichkeiten von Wiedergutmachung es geben könnte“.
01.05.2015
Bundespräsident Joachim Gauck zeigt sich offen für eine Wiedergutmachung deutscher Kriegsverbrechen in Griechenland. In einem vorab veröffentlichen Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ sagt Gauck: „Wir sind ja nicht nur die, die wir heute sind, sondern auch die Nachfahren derer, die im Zweiten Weltkrieg eine Spur der Verwüstung in Europa gelegt haben - unter anderem in Griechenland, worüber wir beschämend lange wenig wussten“.
Gauck fügt hinzu: „Es ist richtig, wenn ein geschichtsbewusstes Land wie unseres auslotet, welche Möglichkeiten von Wiedergutmachung es geben könnte.“
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Die neue griechische Regierung dringt auf Reparationen in Milliardenhöhe. Die Bundesregierung sieht solche Forderungen allerdings 70 Jahre nach dem Kriegsende als erledigt an.
Gauck sagt, als Bundespräsident vertrete er zwar keine andere Rechtsauffassung als die Bundesregierung, die Reparationen mit Verweis auf den sogenannten Zwei-Plus-Vier-Vertrag vor der Wiedervereinigung Deutschlands ablehnt. Dennoch verfolge er mit Interesse die Diskussion über unterschiedliche Vorschläge, dem Bedürfnis vieler Griechen nach einer Art Wiedergutmachung gerecht zu werden. Dabei wünsche er sich allerdings auch, „dass die griechische Regierung hier etwas verbindlicher aufträte, als sie es bisweilen tut“.
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