BrüsselGriechenland entgehen möglicherweise EU-Fördergelder für bestimmte wichtige Vorhaben. Ein Drittel von 181 besonders wichtigen Projekten zum Beispiel aus den Bereichen Verkehr, Tourismus oder Energie steht auf dem Spiel.
Das sagte EU-Regionalkommissar Johannes Hahn am Mittwoch nach einem Treffen mit dem zuständigen griechischen Minister Kostis Hatzidakis in Brüssel. Die Sprecherin Hahns erklärte allerdings, dass die Behörde sehr zufrieden mit den Fortschritten der Griechen sei.
Die EU-Kommission verlangt von Athen, dass die Regierung in den nächsten zwei Monaten eine Bilanz zieht zu den 60 bis 65 Vorhaben, die auf der Kippe stehen. Dies werde zeigen, „welche wirklich umgesetzt werden können und welche nicht wirklich machbar sind ... und wo wir entscheiden müssen, das Geld für andere Zwecke einzusetzen“, sagte Hahn. Hatzidakis versprach „spürbaren Fortschritt“.
GRIECHENLAND
Die Sprecherin Hahns betonte, der Kommissar sei ermutigt vom Willen der Regierung in Athen. „Wenn die griechischen Behörden absolut nichts täten, gäbe es definitiv ein Risiko, dass das Geld für einige dieser Projekte verloren ginge“, sagte Shirin Wheeler. „Aber das entspricht nicht dem, was wir [aus Griechenland] hören.“ So habe das Land im vergangenen Jahr 87 Prozent der ihm zugeteilten Fördergelder von 3,7 Milliarden abgerufen.
Griechenland erhält EU-Fördergelder unter besonders günstigen Konditionen. So muss das Land nur mindestens fünf Prozent der Beträge gegenfinanzieren, die es aus EU-Töpfen zur Strukturförderung erhält. Dies soll helfen, die Wirtschaft des Krisenlandes durch Investitionen in Schwung zu bringen. Athen hat aber Probleme damit, die Mittel auch zum Einsatz zu bringen.
Der griechische Minister nannte die Bemühungen der griechischen Regierung einen „Marathon“. EU-Kommissar Hahn schätzt die Schwierigkeiten als noch gravierender ein: „Wir absolvieren einen Triathlon“, sagte er.
INTERAKTIVE INFOGRAFIK
Griechenland: Staatsverschuldung von 2007 bis 2012
in Mrd. Euro
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen