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Mittwoch, 3. September 2014

"Wenn ich wollte, könnte ich ..." Die italienische Tageszeitung "La Repubblica" hatte berichtet, Barroso habe beim EU-Gipfel am Wochenende das Gespräch mit Putin am Freitag wiedergegeben. Demnach ging Putin auf Fragen zum Einsatz russischer Soldaten in der Ukraine nicht ein, stattdessen habe er gesagt: "Wenn ich wollte, könnte ich Kiew binnen zwei Wochen einnehmen". Die EU-Kommission erklärte anschließend, es habe bei dem Telefongespräch einen "offenen Meinungsaustausch" gegeben.

(Foto: REUTERS)

"Aus dem Zusammenhang gerissen"Kreml will Putin-Telefonat veröffentlichen

Aus einem Telefonat zwischen José Manuel Barroso und Wladimir Putin dringen pikante Details an die Öffentlichkeit. Moskau sieht darin einen Verstoß gegen diplomatische Gepflogenheiten und will das "Missverständnis" nun aufklären.
Nach der Debatte über eine angebliche Äußerung von Russlands Präsident Wladimir Putin zur Einnahme Kiews ist der Kreml in die Offensive gegangen: Der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow habe EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso schriftlich angedroht, den Inhalt des Gesprächs zu veröffentlichen, berichten russische Nachrichtenagenturen.
"Ich weiß, dass die Administration des russischen Präsidenten sowohl eine schriftliche als auch eine Audioaufzeichnung des Gesprächs hat. Sollten Sie (Barroso) keine Einwände haben, würde der Kreml die Aufzeichnung des Telefonats in den nächsten zwei Tagen zur Verfügung stellen", sagte Tschischow. Um "Missverständnisse auszuräumen", sei Russland bereit, den Inhalt des Gesprächs zu veröffentlichen, sofern Barroso nicht binnen zwei Tagen erkläre, damit nicht einverstanden zu sein, schrieb Tschichow in dem Brief.
Putin soll Barroso gesagt haben, wenn er wolle, könne er "Kiew binnen zwei Wochen einnehmen". Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow hatte zuvor gesagt, "ob diese Worte gefallen sind oder nicht", glaube er, dass das Zitate "aus dem Zusammenhang gerissen" worden sei und eine andere Bedeutung hatte.

"Wenn ich wollte, könnte ich ..."

Die italienische Tageszeitung "La Repubblica" hatte berichtet, Barroso habe beim EU-Gipfel am Wochenende das Gespräch mit Putin am Freitag wiedergegeben. Demnach ging Putin auf Fragen zum Einsatz russischer Soldaten in der Ukraine nicht ein, stattdessen habe er gesagt: "Wenn ich wollte, könnte ich Kiew binnen zwei Wochen einnehmen". Die EU-Kommission erklärte anschließend, es habe bei dem Telefongespräch einen "offenen Meinungsaustausch" gegeben.
Ein Sprecher Barrosos wollte die Berichte über die angebliche Äußerung Putins nicht weiter kommentieren. Putins außenpolitischer Berater Uschakow sagte, dass der Inhalt des Gesprächs an die Öffentlichkeit gelangt sei, gehe "über diplomatische Gepflogenheiten hinaus". Dies entspreche nicht dem Niveau "einer ernstzunehmenden politischen Persönlichkeit".
Die Kämpfe in der Ostukraine halten derweil unverändert an. Die Rebellen in der Ostukraine stehen nach eigener Darstellung kurz vor der Eroberung des Flughafens Donezk. "Der Flughafen ist zu 95 Prozent unter unserer Kontrolle", sagte ein Befehlshaber der Aufständischen, Alexander Timofejew. Nur einige verbliebene ukrainische Soldaten müssten noch vertrieben werden. "Die ukrainische Armee zieht sich zurück. Es ist mehr eine Flucht", sagte Timofejew.
Die ukrainischen Streitkräfte hatten den Flughafen erst vor zwei Monaten nach einer eigenen Offensive unter ihre Kontrolle gebracht. Am Montag gaben Regierungstruppen den Flughafen in der anderen von Rebellen kontrollierten Großstadt Luhansk auf. Seit gut einer Woche verzeichnen die Rebellen wachsende militärische Erfolge gegen die Regierungstruppen. Die Ukraine wirft Russland vor, die Aufständischen direkt mit eigenen Soldaten zu unterstützen. Die russische Regierung bestreitet das.
Quelle: n-tv.de , cro/AFP/rts

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