Schäuble will Abgeltungssteuer noch nicht abschaffen
Berlin (Reuters) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble lehnt Forderungen auch aus den Reihen des Koalitionspartners SPD nach einer zügigen Abschaffung der Abgeltungssteuer auf Kapitaleinkünfte ab.
Schäuble sagte am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag, er rate dazu, abzuwarten, bis der international vereinbarte automatische Informationsaustausch bei Steuersachen eingeführt sei. Dieser soll ab 2017 greifen. Ab dem Zeitpunkt könne man die Argumente für die Abgeltungssteuer noch einmal überdenken. "Wenn man den zweiten Schritt vor dem ersten geht, gerät man leicht ins Stolpern", warnte der CDU-Politiker.
Der vergleichsweise niedrige Abgeltungssteuersatz von 25 Prozent soll Steuerflucht ins Ausland unattraktiver machen. Mit dem Abkommen über den internationalen Datenaustausch, das Ende Oktober mehr als 50 Staaten in Berlin unterzeichnet hatten, sollen solche anonymen Geldströme ausgetrocknet werden. Aus Sicht von Kritikern der Abgeltungssteuer entfällt damit der Grund für eine Begünstigung von Kapitaleinkommen in Deutschland.
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