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Donnerstag, 27. November 2014

Ein erstes von der Kanzlei in Auftrag gegebenes Gutachten ergab: Im besten Fall könne die Kanzlei 834 Millionen Euro Honorar bekommen // diese Kanzlei (CMS Hasche Siegle) verklagen wir gerade aus Fehlern (Anleihetreuhänder bei DEIKON-Anleihen) auf einen Millionen-Schadensersatz......

RIESEN-WIRBEL UM CAMPINOS BRUDERVerdient seine Kanzlei 500 Mio. an der Lehman-Pleite...

...während viele Sparer in die Röhre gucken?

Berlin – Der eine: Sänger von Deutschlands erfolgreichster Punkband „Die Toten Hosen“. Sein Name: Andreas Frege (50), besser bekannt als Campino („Tage wie diese“). Seit 30 Jahren auf der Bühne, mehr als 22 Mio. verkaufte Platten. Vorkämpfer für Arme und Entrechtete (Afrika).
Was kaum einer weiß: Campino hat einen sehr erfolgreichen Bruder – Michael Frege (53). Und der steht gerade wegen eines Millionenhonorars in der Kritik.
Darum geht‘s: Campinos Bruder ist Insolvenzverwalter, wickelt als Partner der Wirtschaftskanzlei „CMS Hasche Sigle“ pleitegegangene Firmen ab, sorgt im Auftrag von Gläubigern für eine Verwertung des sichergestellten Restvermögens. Vor vier Jahren bekam er das Mandat für die Abwicklung eines Teils der pleitegegangenen US-Investmentbank Lehman Brothers (brach am 15. September 2008 zusammen, s. Kasten).

DAS WAR DIE LEHMAN-PLEITE

Michael Frege und seine Kanzlei haben rund 15 Milliarden Euro Insolvenzmasse zusammengetragen. Seine Kanzlei könnte bei der Abwicklung einen Goldenen Schnitt machen.
Ein erstes von der Kanzlei in Auftrag gegebenes Gutachten ergab: Im besten Fall könne die Kanzlei 834 Millionen Euro Honorar bekommen.
Nach massiver öffentlicher Kritik erklärte Kanzlei-Partner Hubertus Kolster: Es könnte auch unter 500 Millionen Euro Honorar sein. Am Ende bliebe es „die Entscheidung des Gerichts“.
Aus der Kanzlei heißt es zum Zahlen-Wirrwarr auf Anfrage von BILD.de:
„CMS Hasche Sigle hat bislang keinen Honorarantrag gestellt und überhaupt keine diesbezüglichen Forderungen erhoben. Zur Zeit erleben wir, dass verschiedene Gutachten öffentlich diskutiert werden. Diese sind auf abenteuerlichen Wegen nach außen getragen worden. Unsere Kanzlei hat stets deutlich gemacht, dass wir keine Maximalforderungen stellen werden. Vielmehr haben wir gesagt, am Ende des noch Jahre laufenden Verfahrens einen angemessenen Honorarantrag stellen zu wollen, der den großen Erfolg und das enorme Haftungsrisiko berücksichtigt. Unsere groben Schätzungen gehen von einer Endsumme aus, die möglicherweise auch unterhalb von 500 Millionen Euro liegen kann.“
Aufschrei bei der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK)! „Es kann nicht sein, dass sich Insolvenzverwalter dumm und dämlich verdienen, Kleinanleger am Ende leer ausgehen“, sagt Sprecher Michael Kunert.
Kassiert Frege die Millionen alleine?
Nein! Kanzlei-Sprecher Arndt Hellmann: „Für das seit November 2008 laufende Insolvenzverfahren sind bereits Kosten von über 200 Millionen Euro entstanden.“ Rund 100 Rechtsanwälte hätten bislang 720 000 Stunden an dem Fall gearbeitet, durchschnittlicher Stundensatz: 300 Euro. Was unterm Strich übrig bleibt, werde auf die rund 200 Partner der Kanzlei aufgeteilt.
Und Campino? Der tritt morgen mit seinen „Toten Hosen“ in der Münchner Olympiahalle auf. Ausverkauft – wie die gesamte Wintertour.
Zwei Brüder im Glück!

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