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Freitag, 12. September 2014

Sanktionen mit Langzeit-Effekt Russische Notenbank schlägt Alarm

Sanktionen mit Langzeit-EffektRussische Notenbank schlägt Alarm

Moskau peilt ein jährliches Wirtschaftswachstum von sechs Prozent an. Davon aber ist das Land weit entfernt. Grund sind für die Notenbank unter anderem die Sanktionen. Investoren haben bereits Milliarden abgezogen. Und deutliche Besserung ist nicht in Sicht.
Die russische Zentralbank sieht die Wirtschaft des Landes ernsthaft von geopolitischen Spannungen gefährdet. Sollten zusätzlich die Ölpreise weiter fallen, könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den nächsten drei Jahren nahezu stagnieren, warnte die Notenbank.
Nach dem Abfluss von mehr als 70 Milliarden US-Dollar in der ersten Jahreshälfte droht Russland das schwächste Wachstum seit einem Jahrzehnt - ausgenommen das Jahr 2009, als die Wirtschaft wegen der globalen Finanzkrise schrumpfte. Der Kreml hat für die Wirtschaft ein Wachstumsziel von jährlich sechs Prozent ausgegeben. Doch für das sanktionierte Russland könnte ein dauerhaft flaues Wachstum die neue Realität sein.

Notenbank spricht von "ernsten Gefahren"

"Geopolitische Probleme sind vor dem Hintergrund der erschöpften traditionellen Wachstumsquellen zu einer ernsten Gefahr für die Wirtschaftspolitik im allgemeinen und für die Geldpolitik im besonderen geworden", sagte Elvira Nabiullina, die Gouverneurin der Notenbank. Nach der Bekanntgabe der neuen Sanktionen fiel die Landeswährung auf Rekordtief.
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Im Anschluss an die Ratssitzung, bei der die Zinsen unverändert blieben, stellte die Notenbank den geldpolitischen Ausblick für die nächsten drei Jahre vor. Die Zentralbank bekräftige ihre Entschlossenheit, den Wechselkurs des Rubel ab dem Jahr 2015 freizugeben. Zudem müsse die Inflation eingedämmt werden, um den Weg für langfristige Investitionen zu ebnen und das Vertrauen in den Rubel zu stärken.
Die Notenbank räumte ein, dass die bereits verhängten Sanktionen einen "anhaltenden Effekt" haben werden. Unter anderem wurde der Zugang von russischen Banken und Unternehmen zu den ausländischen Finanzmärkten eingeschränkt. Die Konsumnachfrage, von der Notenbank als Haupttreiber der Wirtschaft charakterisiert, dürfte ebenfalls langsamer wachsen.

Stagnation 2014 - leichtes Plus 2015

Die Notenbank rechnet in ihrem Hauptszenario mit einem Wachstum von bis zu 1,1 Prozent im Jahr 2015, das im Jahr 2016 auf 2,0 Prozent anziehen soll. In diesem Jahr wird nur ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. In diesem Szenario wird angenommen, dass die geopolitischen Spannungen in der zweiten Jahreshälfte 2015 schwinden.
In einem negativen Szenario, in dem die Sanktionen nicht innerhalb eines Jahres aufgehoben werden und die Öl-Einnahmen um 20 Milliarden US-Dollar fallen, dürfte das BIP von 2015 bis 2017 um höchstens ein Prozent wachsen, erwartet die Zentralbank. Seinen Haushalt hat Moskau mit einem Ölpreis von mehr als 100 Dollar pro Barrel kalkuliert. Wegen des Überangebots sowie der schleppenden Weltkonjunktur liegt der Preis jedoch unterhalb dieser Schwelle. Und viele Experten sehen keinen Anstieg in naher Zukunft.
Die Notenbank räumte ein, dass sie ihr Inflationsziel in diesem Jahr verfehlen wird. Doch sie rechnet damit, dass der Preisauftrieb 2015 auf 4,5 Prozent und 2016 auf 4,0 Prozent nachlässt.
Quelle: n-tv.de , jwu/DJ

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