Dienstag, 14. Oktober 2014
Gemeinsames Vorgehen gegen IS-TerrorUSA und Russland raufen sich zusammen
Das Verhältnis zwischen der USA und Russland ist zurzeit angespannt. Nicht erst seit der Ukraine-Krise wächst auf beiden Seiten das Misstrauen. Doch nun schaffen es ausgerechnet die IS-Dschihadisten, die beiden Supermächte näher zusammenzubringen.
Im Kampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) wollen die USA und Russland enger zusammenarbeiten. Nach einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Paris sagte US-Außenminister John Kerry, beide Seiten hätten vereinbart, ihre Geheimdienst-Kooperation zu verstärken. Es werde auch geprüft, ob Russland mehr im Kampf gegen den IS tun könne. Lawrow habe seine Bereitschaft erkennen lassen, mit Waffen oder möglicherweise bei der Ausbildung zu helfen.
Mehr als drei Stunden beriet sich Kerry mit Russlands Außenminister über den Kampf gegen den IS, die Lage in Syrien und im Irak, aber auch über die Ukraine. Die USA hatten im Irak Luftangriffe gegen die für ihre Gräueltaten bekannten Islamisten vom IS gestartet und fliegen derzeit auch Luftangriffe in Syrien. Für ein persönliches Gespräch zogen sich die beiden Chefdiplomaten auf eine Bank im Garten der US-Botschaft in der französischen Hauptstadt zurück.
Kerry bestätigte zudem, dass Russland im Ukraine-Konflikt seine Truppen zurückzieht. "Die Truppen ziehen sich zurück", sagte er. Allerdings müsse auch noch "die schwere Ausrüstung zurückgezogen und die Grenze angemessen überwacht und gesichert werden", fügte er hinzu.
Kämpfe um Flughafen sollen aufhören
Der Abzug der russischen Truppen ist eine der Bedingungen der westlichen Staaten, bevor sie eine Reihe von Sanktionen wieder aufheben, die sie in der Ukraine-Krise vor allem gegen Russland verhängt hatten. Auf dem Höhepunkt des Konflikts standen im Sommer rund 17.600 russische Soldaten nahe der Grenze zur Ukraine. Seither gab es widersprüchliche Angaben über den Rückzug.
Die Gefechte um den Flughafen von Donezk sollen möglichst bald enden, forderte Kerry. Zudem müssten ausländische Truppen dort abziehen und alle Geiseln freigelassen werden, sagte er. Die Souveränität der Ukraine müsse entlang der Grenze zu Russland wieder hergestellt werden. Um den Flughafen kämpfen noch immer pro-russische Separatisten und ukrainische Truppen.
Vor dem Treffen hatte Lawrow dem Westen vorgeworfen, die Ukraine vor die Wahl "zwischen Europa und Russland" gestellt und damit die tiefe Krise verstärkt zu haben. Kerry lehnte seinerseits ein Referendum über eine Selbstständigkeit im von Rebellen besetzten Teil der Ukraine ab. Die USA und die internationale Gemeinschaft würden das Ergebnis eines solchen Referendums nicht anerkennen.
Quelle: n-tv.de , vpe/dpa/AFP
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