14.10.2014, 16:40 von Reuters/schu
Griechenland: Aktien und Bonds gehen auf Talfahrt
Investoren sehen die Pläne der griechischen Regierung für einen frühen Ausstieg aus dem Rettungsprogramm skeptisch. Zusätzlich belasteten laut Händlern Spekulationen um einen Sturz der griechischen Regierung.
In der Folge gerieten griechische Aktien und Anleihen am Dienstag schwer unter Druck. Der Athener Leitindex sank um bis zu 6,2 Prozent. Zu den schwächsten Titeln zählten die Bankenwerte mit einem Minus von mehr als sieben Prozent.
Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Titel stieg bis auf 7,095 Prozent, das war der höchste Stand seit Ende Juni. Zum Vergleich: Die Rendite liegt in Spanien bei 2,066 Prozent und in Italien bei 2,311 Prozent.
"Angesichts der anhaltenden politischen Unsicherheit kommt es heute zu einem kleinen Ausverkauf", sagte ein Börsianer in Athen. "Mit einer Rendite der zehnjährigen Titel über der Marke von sieben Prozent stehen die Pläne der Regierung, früher aus dem Rettungsprogramm auszusteigen, auf der Kippe."
Viele Anleger fürchteten zudem vorgezogene Neuwahlen. Umfragen zufolge hat die linke Oppositionspartei Syriza ihren Stimmenvorsprung auf die konservative Regierungspartei des Ministerpräsidenten Antonis Samaras auf 6,5 Prozentpunkte ausgebaut. Syriza ist gegen den strikten Sparkurs der Regierung in Athen. Die nächste Parlamentswahl in dem südosteuropäischen Land steht turnusmäßig 2016 an.
Die griechische Wirtschaft steckt seit sieben Jahren in der Rezession und wird seit 2010 mit internationalen Geldern unterstützt. Insgesamt erhält der von der Schuldenkrise am stärksten getroffene Staat 240 Milliarden Euro. Im Gegenzug verlangen die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) umfassende Reformen und Sparmaßnahmen.
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