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Samstag, 2. November 2013

Im asiatischen Raum verschieben sich die Kräfteverhältnisse. Besonders brisant sind die Streitigkeiten zwischen Japan und China. Um gegen China bestehen zu können, planen die Japaner ein Bündnis mit Russland.

2+2 GESPRÄCHE IN TOKIORussland und Japan beraten über Verteidigungsbündnis

Im asiatischen Raum verschieben sich die Kräfteverhältnisse. Besonders brisant sind die Streitigkeiten zwischen Japan und China. Um gegen China bestehen zu können, planen die Japaner ein Bündnis mit Russland.
Japan und Russland am Verhandlungstisch. Beraten wird über ein Verteidigungsbündnis. Quelle: dpa
Japan und Russland am Verhandlungstisch. Beraten wird über ein Verteidigungsbündnis.Quelle: dpa
TokioDie Außen- und Verteidigungsminister Japans und Russlands haben am Samstag in Tokio erstmals gemeinsam über Sicherheitsfragen beraten. Wie sie anschließend mitteilten, einigten sie sich darauf, im Kampf gegen Terrorismus und Piraterie zusammenzuarbeiten. Zu diesem Zweck seien gemeinsame Marinemanöver vorgesehen, hieß es. Auch zur „Cyber-Sicherheit“ werde es japanisch-russische Gespräche geben.
Die engere Zusammenarbeit soll sich unter anderem in einem formalen Rahmen für Absprachen in Verteidigungsfragen niederschlagen. Die geplanten Manöver sollen unter anderem Einsätze gegen Piraten üben. Insgesamt diene die Kooperation Frieden und Stabilität der Asien-Pazifik-Region und richte sich nicht gegen bestehende Bündnisse, betonten die Beteiligten.
An den eintägigen 2+2-Beratungen in der japanischen Hauptstadt nahmen die Außenminister Fumio Kishida und Sergej Lawrow sowie die Verteidigungsminister Itsunori Onodera und Sergej Schoigu teil. Beide Staaten unterhalten intensive Handelsbeziehungen, liegen aber wegen anhaltender Territorialstreitigkeiten überquer. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte sich in den vergangenen sechs Monaten vier Mal mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe getroffen.
In der Region gibt es diverse Konfliktherde. Unter anderem streitet Japan immer wieder mit China über Territorialfragen. Dass Japan militärisch an Russland heranrückt, könnte ein Signal an Peking sein. Allerdings hat Tokio auch mit Moskau Streit über Inseln, die die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg besetzt hatte und die beide Länder beanspruchen. Über eine Lösung werde weiter verhandelt, teilten beide Seiten schon am Freitag mit.

CHINAS UNBEKANNTE RIESENWer hinter der Werkbank der Welt steckt

Haier: Die schöpferische Kraft der Zerstörung
Der Haushaltsgeräte-Hersteller Haier gilt als Musterbeispiel für Chinas wirtschaftlichen Aufstieg zum Global Player. Schon 1999 sorgte Haier für eine kleine Revolution: Als erster chinesischer Hersteller eröffnete das Unternehmen eine Produktion in den USA. Heute stehen 24 von 29 Fabriken im Ausland. Die meisten davon allerdings noch in asiatischen Ländern.
Foto: ap
An den Gesprächen teilgenommen hatten für Japan Außenminister Fumio Kishida und Verteidigungsminister Itsunori Onodera und auf russischer Seite Außenminister Sergej Lawrow und Sergej Schoigu. Die engere Verbindung zwischen beiden Ländern diene deren nationalen Interessen, sagte Lawrow. Sie könne dazu beitragen, Terrorismus und die Atomdrohungen Nordkoreas zu bewältigen.
Japan versucht seit einigen Monaten, in der Außenpolitik aktiver zu werden und in der Welt eine größere Rolle zu spielen. Russland hat seinerseits unter anderem Interesse an mehr Handel mit Asien und an einem Gegengewicht zur Regionalmacht China.
Kishida sagte, der Handel zwischen beiden Ländern habe vergangenes Jahr einen Rekordwert von umgerechnet rund 24,5 Milliarden Euro erreicht und werde dieses Jahr weiter wachsen. Japan und Russland wollen den Angaben zufolge auch bei der Erschließung von Energiequellen enger kooperieren. Dabei geht es vor allem um Flüssiggas.

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