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Freitag, 1. Juni 2012

Weltbankchef ZoellickEuro-Zone muss sich auf Griechenland-Austritt vorbereiten

Weltbankchef ZoellickEuro-Zone muss sich auf Griechenland-Austritt vorbereiten

Paukenschlag zum Abschied: Kurz vor seinem Amtsende fordert Weltbankchef Robert Zoellick Vorbereitungen für einen Euro-Austritt Griechenlands. Merkel und Co. müssten sich mental auf diesen Schritt einstellen.


Weltbank-Präsident Robert Zoellick: Regierungschefs fehlt die mentale Vorbereitung. Quelle: Reuters
Weltbank-Präsident Robert Zoellick: Regierungschefs fehlt die mentale Vorbereitung. Quelle: Reuters
LondonWeltbank-Präsident Robert Zoellick hat die europäischen Staaten aufgefordert, sich für den Fall eines Austritts Griechenlands aus der Euro-Zone auf Finanzhilfen für Banken vorzubereiten. Sollte Griechenland aus der Währungsunion ausscheiden und die Euro-Staaten nicht entschlossen die Finanzbranche stützen, könnte die daraus resultierende Krise den Kontinent zu einer wirtschaftlichen Gefahrenzone machen, schrieb Zoellick in einem Kommentar in der "Financial Times" vom Freitag

 Die Länder müssten darauf vorbereitet sein, die Banken mit Geld aus dem künftigen Euro-Rettungsfonds ESM zu rekapitalisieren. "Es ist aber bei weitem noch nicht klar, ob sich die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone mental auf diesen Schritt eingestellt haben", schrieb Zoellick


Allerdings reiche eine Geldspritze alleine nicht aus, erklärte der am 30. Juni aus dem Amt scheidende Weltbank-Chef. Es müsse auch sichergestellt werden, dass die Banken das Geld über Darlehen an die Wirtschaft weitereichen, um eine Kreditklemme wie nach der Lehman-Pleite zu verhindern. Mittelfristig müsse zudem die Finanzierung von Problemstaaten wie Spanien gesichert werden. Dies müsse entweder über den ESM oder über gemeinsame Anleihen der Euro-Länder geschehen.
Die Bundesregierung lehnt solche Euro-Bonds ebenso ab wie eine Rekapitalisierung von Banken direkt über den ESM. Bislang ist für das Anzapfen des ESM ein Hilfsantrag des betroffenen Staates vorgesehen, der mit Reformauflagen verbunden wäre.

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