EurokursIW-Chef warnt vor Währungskrieg mit Amerika
In ungewöhnlich scharfen Worten hat IW-Chef Hüther vor einem Abwertungs-Wettlauf mit den Vereinigten Staaten gewarnt. Man sei einem Währungskrieg bereits sehr nahe, schreibt er in einem Gastbeitrag.
11.10.2014
Angesichts der anhaltenden Euro-Schwäche warnt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) die Europäische Zentralbank ungewöhnlich scharf vor einem Abwertungswettlauf mit den Vereinigten Staaten. In einem vorab veröffentlichten Gastbeitrag für die „Bild-Zeitung“ erklärte IW-Direktor Michael Hüther: „Wir sind einem Währungskrieg durch bewusst herbeigeführte Abwertungen sehr nahe. Was jetzt beim Euro passiert, haben wir zuvor beim japanischen Yen erlebt. Besser geht es der japanischen Volkswirtschaft deshalb aber nicht.“
Abwertungen lösten keine strukturellen Probleme, warnte Hüther: „Ein Abwertungswettlauf schädigt alle.“ Der IW-Chef nannte es beachtlich, dass der Euro als Weltwährung seit Mai gegenüber dem US-Dollar zehn Prozent an Wert eingebüßt habe. Hüther erwartet, dass die Abwertung anhält.
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Durch die Politik der EZB, künftig auch Banken hochriskante Papier abzukaufen, würden Investoren angeregt, „das billige Geld aus Europa abzuziehen und zu höheren Zinsen in den USA anzulegen. Diese Kapitalströme verstärken die Abwertung des Euro“, erklärte der IW-Chef.
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