Europas EnergieversorgungEU setzt auf Gas aus Aserbaidschan und Turkmenistan
Rund die Hälfte des russischen Gases für Europa fließt durch die Ukraine. Immer wieder kommt es zu Lieferproblemen. Deshalb will die EU-Kommission laut einem Bericht nun Gas aus Aserbaidschan und Turkmenistan beziehen.
23.02.2015
© AFPRussische Öl- und Gasgewinnung in Novoprtovskoye. Russland liefert knapp ein Drittel des in Europa verbrauchten Gases.
Angesichts des Gas-Streits zwischen der Ukraine und Russland strebt die EU-Kommission laut einem Medienbericht rasche Verhandlungen über Gaslieferungen aus Aserbaidschan und Turkmenistan an. Das gehe aus einem Entwurf zur sogenannten EU-Energieunion hervor, berichtete das Portal „Spiegel Online“ am Sonntag. Noch in diesem Jahr solle es demnach ein „Memorandum of Understanding“ zwischen der EU und den beiden ehemaligen Sowjet-Staaten geben. Bis 2016 wolle Brüssel ein umfassendes Paket zur Diversifikation der europäischen Gasversorgung entwickeln.
Die EU deckt rund zwei Drittel ihres Gasverbrauchs aus Importen. Russland ist der größte Lieferant und stellt knapp ein Drittel des in Europa verbrauchten Gases. Davon wiederum fließt rund die Hälfte durch die Ukraine. In den vergangenen Jahren gab es dabei immer wieder Schwierigkeiten, die auch zu Engpässen führten. Vergangenes Jahr kam der große Konflikt zwischen Russland und der Ukraine um die Krim und die Ostukraine hinzu.
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Die EU-Kommission hatte Anfang des Monats angekündigt, die Energiepolitik in Europa umzugestalten. Dabei soll die Energieunion die engere Zusammenarbeit von EU-Staaten bei Energiefragen regeln. Am Mittwoch die EU ihr neues Konzept vorstellen.
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