Finanz-Ausstattung der EurozoneSchäuble plant eine Euro-Steuer
Samstag, 25.07.2015, 12:51
"Die Eurozone muss über eine eigene Steuer nachdenken", sagt CDU-Europaparlamentarier Elmar Brok. Und offensichtlich denkt auch Berlin darüber nach. Wolfgang Schäuble hat offenbar Pläne für eine Euro-Steuer in der Schublade. Deutsches Geld könnte dann direkt nach Brüssel fließen.
In Brüssel und Berlin nehmen offenbar Planungen für einen eigenen Haushalt der Eurozone Gestalt an.
BundesfinanzministerWolfgang Schäuble(CDU) ist nach einemBericht des "Spiegel"vom Samstag bereit, erhebliche Finanzmittel aus dem deutschen Steueraufkommen für einen eigenständigen Etat der Währungsunion abzutreten. Über diesen Haushalt solle dann ein europäischer Finanzminister verfügen.
Gespeist aus der Mehrwert- und Einkommenssteuer
Gespeist werden könnte der neue Finanztopf aus dem Aufkommen der Mehrwert- oderEinkommensteuer. Möglich sei auch, dass der Eurofinanzminister das Recht bekommt, einen eigenen Zuschlag auf die Steuern zu erheben.
Deutschland sei bereit, über diese Fragen ernsthaft zu diskutieren, zitierte das Magazin eine Quelle im Bundesfinanzministerium.
"Die Eurozone muss über eine eigene Steuer nachdenken"
Auch die EU-Kommission hält es für notwendig, einer künftigen Wirtschaftsregierung der Eurozone eigene Einnahmequellen zu erschließen. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung vonItaliensEx-Ministerpräsident Mario Monti soll sich auf Bitten von EU-KommissionspräsidentJean-Claude JunckerGedanken über Einnahmen für eine "fiskalische Kapazität" der Eurozone machen.
"Die Eurozone muss über eine eigene Steuer nachdenken", sagte der CDU-Europaparlamentarier Elmar Brok dem "Spiegel". Mit einem eigenen Eurozonen-Etat ließen sich zum Beispiel Konjunkturschwankungen glätten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen