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Dienstag, 26. Februar 2013
"Italien-Wahl schreddert 20 Milliarden Euro"
Italien hat gewählt und das Ergebnis ist denkbar knapp: Das Mitte-Links-Bündnis mit seinem Spitzenkandidaten Pier Luigi Bersani liegt gerade einmal 0,36 Prozent vor der Mitte-Rechts-Allianz des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi. Die Bewegung des Komikers Beppe Grillo bekam überraschend mehr als ein Viertel der Stimmen, Mario Monti nur knapp zehn Prozent. Im Senat ist die Lage noch dramatischer: Bersanis Bündnis hat nicht die Mehrheit der Sitze - das dürfte das Land de facto nicht regierungsfähig machen. » Handelsblatt Ein Land verwählt sich, kommentiert die » Stuttgarter Zeitung.Italien droht der Stillstand, meint die » Wirtschaftswoche. Leisten kann sich das Land diesen Zustand nicht. Noch krasser formuliert es » CNN: Italien fällt ins Chaos. Zwei populistische Clowns haben gewonnen, schreibt die » Börsen Zeitung. Beide Politiker hätten mit ihrer Anti-Europa-Politik und mit verantwortungslosen Wahlversprechen gepunktet. Die italienischen Wähler hätten eine simple Botschaft an der Urne hinterlassen, findet die » Süddeutsche Zeitung. Wir haben nicht verstanden. Beschimpfen darf man sie deswegen nicht, sie leben in einem politischen Klima, das die Halbwahrheit befördert und die Satire zur Staatsraison erhebt. Die Wahl sei ein Schlag gegen das politische Establishment, meint die» Los Angeles Times. Mitte-Links sei vielleicht sogar besser, als es ein starker Mario Monti gewesen wäre, schreibt US-Ökonom Paul Krugman in der » New York Times. Denn Monti hat sich zwar viel Respekt erarbeitet, international und auch im eigenen Land, zugleich gilt er aber als "Proconsul" Berlins. Die Börsianer freuten sich zu früh über einen Sieg des Reformbündnisses. Die lange unklaren Machtverhältnisse drückten die Kurse, der Euro stürzte ab. Italien-Wahl schreddert weltweit 20 Milliarden Euro, schreibt die » Welt. Das Wahlergebnis sei eine Hiobsbotschaft für Anleger, meint das » Wall Street Journal Deutschland. Die Wahl entfacht neue Sorgen um den Euro, heißt es im » Guardian. |
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