BerlinAuch diesen Fettnapf lässt SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nicht aus. Mit seiner "Clown"-Äußerung über den Ausgang der Wahlen in Italien hat er einen diplomatischen Eklat ausgelöst. Italiens Präsident Giorgio Napolitano sagte am Mittwoch kurzfristig ein für den Abend in Berlin geplantes Abendessen mit Steinbrück im Hotel Adlon ab, wie Steinbrücks Sprecher Michael Donnermeyer bestätigte.
Begründet habe Napolitano die Absage mit den Äußerungen Steinbrücks vom Dienstagabend. Darin hatte Steinbrück den früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi als Clown verspottet. Steinbrück habe Verständnis dafür, dass Napolitano das Treffen "aufgrund der innenpolitischen Lage in Italien" abgesagt habe, sagte Donnermeyer.
"Bis zu einem gewissen Grade bin ich entsetzt, dass zwei Clowns gewonnen haben", hatte Steinbrück am Dienstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung über den Ausgang der Parlamentswahlen in Italien gesagt. Einer davon sei der Berufs-Komiker Beppe Grillo, der andere "definitiv ein Clown mit einem besonderen Testosteron-Schub". Er teile nicht die Einschätzung, dass der Wählerzulauf für Grillo und Berlusconi auf Protest gegen den Sparkurs der Regierung in der Euro-Krise zurückgehen könnte. "Mein Eindruck ist, dass in Italien zwei Populisten gewonnen haben", sagte Steinbrück. In dieser Lage werde das wieder zu größeren Problemen in der Euro-Zone beitragen
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