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Dienstag, 30. September 2014

Militärisch gesehen ist Russland heute in der Lage, die östlichen NATO-Länder anzugreifen. 30.000 russischen Panzern stehen nur einige Tausend Panzer der NATO in Europa gegenüber.

Ukraine-Krise: Russland könnte angeblich in nur 2 Tagen Osteuropa erobern

 
Liebe Leser,
die Ukraine-Krise nimmt kein Ende. Nach Angaben des ukrainischen Staatschefs Petro Poroschenko soll der russische Präsident Putin erst vor wenigen Tagen damit gedroht haben, dass, wenn er wolle, russische Truppen nicht nur in 2 Tagen Kiew, sondern auch die baltischen Staaten, sowie Warschau und Bukarest besetzen könnten.
Daran sehen Sie, dass ich mit meiner Einschätzung vom Frühjahr, zu Beginn der Krise, richtig gelegen habe. Damals warnte ich davor, dass es bei dieser Krise nicht nur um die Ukraine geht, sondern diese eine Bedrohung für ganz Europa darstellt.
Militärisch gesehen ist Russland heute in der Lage, die östlichen NATO-Länder anzugreifen. 30.000 russischen Panzern stehen nur einige Tausend Panzer der NATO in Europa gegenüber.
Die deutsche Bundeswehr hat sogar nur noch gut 300 Panzer, von denen nur 50 voll einsatzbereit sind. Da auch die anderen Teilstreitkräfte, wie in den letzten Wochen bekannt wurde, unter diversen Einschränkungen bei ihrer Ausrüstung zu leiden haben, könnte man den Zustand der deutschen Armee mit dem Spiegel-Titel von 1962 bezeichnen, der seinerzeit die sogenannte „Spiegel-Affäre“ auslöste, „Bedingt abwehrbereit“.
Auch wenn es nicht zu einem großen militärischen Konflikt kommt, zeigen mir solche Drohgebärden, dass diese Krise uns noch lange begleiten wird. Ich gehe weiter fest davon aus, dass Russland noch sein schärfstes wirtschaftliches Druckmittel einsetzen wird: Einen Gasboykott gegen die EU.

Trotz kurzfristiger Regelung bleibt die Gefahr eines Lieferstopps beim Gas hoch

Zwar wurde jetzt kurzfristig eine vertragliche Einigung zwischen der EU, der Ukraine und Russland über die Gaslieferungen getroffen, allerdings habe ich Zweifel daran, ob das so umgesetzt wird. In letzter Zeit sind viele Vereinbarungen zwischen der EU und Russland auf den Prüfstand gekommen.
Vor allem wird die Bedeutung des russischen Druckmittels von Monat zu Monat größer – der Winter steht bekanntlich vor der Tür und damit beginnt die Heizperiode in Deutschland. Das größte Risiko ist aber gar nicht unbedingt die Versorgung in Deutschland selbst.
Das größte Risiko sehe ich in massiven Engpässen in anderen Ländern wie dem Baltikum. Dort ist man nahezu komplett von russischem Gas abhängig. Deutschland verfügt derzeit aber über die größten Erdgasspeicher in Europa.
Insofern ist es nur naheliegend, dass Erdgas aus deutschen Speichern im Fall russischer Liefereinschränkungen dann herangezogen wird, um andere Ländern zu helfen. Das erinnert mich fatal an die Euro-Krise als Deutschland als stärkste Wirtschaftsmacht in Europa auch den Großteil der Rettungsmaßnahmen für die Krisenländer finanzieren musste. Sie sehen: Geschichte wiederholt sich doch.
Herzlichst Ihr
Günter Hannich

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