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Freitag, 26. September 2014

Für den Fall, dass die EU aus Russland importiertes Erdgas an die Ukraine umleite, droht der russische Energieminister Nowak ganz offen mit einem Gas-Lieferstopp. Sollte es wirklich zu Engpässen kommen, könnte Norwegen ein wenig aushelfen.

Wegen offener Rechnungen hatte Russland der Ukraine im Juni den Gashahn zugedreht.
Wegen offener Rechnungen hatte Russland der Ukraine im Juni den Gashahn zugedreht.(Foto: picture-alliance/ dpa)

Energie-Streit mit der UkraineRussland droht EU mit Gas-Lieferstopp

Für den Fall, dass die EU aus Russland importiertes Erdgas an die Ukraine umleite, droht der russische Energieminister Nowak ganz offen mit einem Gas-Lieferstopp. Sollte es wirklich zu Engpässen kommen, könnte Norwegen ein wenig aushelfen.
Russland droht europäischen Staaten mit Einschränkungen bei der Gasversorgung, sollten diese importiertes Gas teilweise an die Ukraine weiterleiten. "Die geschlossenen Verträge sehen keinen Re-Export vor", sagte der russische Energieminister Alexander Nowak dem "Handelsblatt". Man hoffe, dass "unsere europäischen Partner sich an die getroffenen Vereinbarungen halten". Nur das könne die unterbrechungsfreien Lieferungen an europäische Verbraucher garantieren. Die EU bezieht rund ein Drittel ihres Gasbedarfs aus Russland, wovon wiederum etwa die Hälfte durch Pipelines in der Ukraine fließt.
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Nowaks Aussagen kommen kurz vor Gesprächen zur Lösung des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine, die heute in Berlin stattfinden. Unter Vermittlung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger nehmen daran neben Nowak auch Gazprom-Chef Alexej Miller sowie Vertreter der Ukraine teil.
Wegen offener Rechnungen und unterschiedlicher Ansichten über den rechtmäßigen Gaspreis hatte Russland der Ukraine im Juni den Gashahn zugedreht. Die Regierung in Kiew wirft dem Nachbarland vor, überhöhte Preise zu verlangen und seine Gasdominanz als politisches Druckmittel zur Unterstützung prorussischer Separatisten zu missbrauchen.

"Norwegen kann mehr produzieren und exportieren"

Oettinger fordert eine Übergangslösung. Er hoffe auf eine Vereinbarung, mit der die Gasversorgung der Ukraine durch einen einmaligen Sonderkauf von Gas über den Winter bis in den April gesichert sei, sagte Oettinger. Er ergänzte, bei einer Eskalation der Ukraine-Krise könne zwar die Gasversorgung aus dem Osten unterbrochen werden. Die Gasspeicher in der EU seien aber zu 90 Prozent gefüllt - und damit so voll wie nie.
Die EU selbst könne für den Fall von Gasengpässen im Winter auf etwas höhere Lieferungen aus Norwegenhoffen. "Es gibt das Potenzial, dass (Norwegen) mehr produziert und exportiert als die derzeit 105 bis 110 Milliarden Kubikmeter pro Jahr", sagte Oettinger. Allerdings räumte er ein, dass es Grenzen für eine Erhöhung der Produktion gebe, etwa durch die begrenzte Kapazität der Pipelines. Der norwegische Konzern Statoil sei der zweitwichtigste Gaslieferant für die EU.
Quelle: n-tv.de , kst/rts/dpa

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