24.08.2012 · In Amerika kehrt eine alte Idee in die politische Diskussion zurück. Drei Jahrzehnte nach der Lösung des Dollar vom Gold debattieren die Republikaner über eine Rückkehr zum Goldstandard.
Von Patrick Welter, Washington
Die Republikaner debattieren eine Rückkehr der Vereinigten Staaten zum Goldstandard. Sie wollen eine Kommission einsetzten, die prüft, ob eine Rückkehr zu einer festen Parität des Dollar zum Gold praktikabel ist. Das geht aus dem Entwurf des Wahlprogramms hervor, das kommende Woche auf dem Parteitag in Tampa, Florida, beschlossen werden soll.
Die Aufnahme des Themas ist ein Erfolg für den Abgeordneten und Tea-Party-Heroen Ron Paul, der in der innerparteilichen Vorentscheidung über die Präsidentschaftskandidatur Achtungserfolge erzielt hatte. Der freiheitlich gesinnte Paul ficht seit Jahrzehnten für eine Bindung des Dollar an das Gold oder die Zulassung wettbewerblichen Geldes, um die Inflationierung im Papiergeldstandard zu stoppen. Die Kommission soll nur Vorschläge unterbreiten. Drei Jahrzehnte nach der Lösung des Dollar vom Gold im Jahr 1971 kehrt damit die Idee des Goldstandards wieder in die breite politische Diskussion zurück.Aus Sorge vor der Inflation
Die Aufnahme in das Wahlprogramm signalisiert die Besorgnis vieler Republikaner über Inflationsrisiken und den Dollar-Kurs; sie macht sich angesichts der andauernden Nullzinspolitik der Fed und ihrer Ankäufe von Staatsanleihen breit.Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hatte erst am Donnerstag abermals betont, dass er nach einer erfolgreichen Wahl die Spitze der Zentralbank neu besetzen wolle.
Der Fed-Vorsitzende Ben Bernanke war vom republikanischen Präsidenten George W. Bush ernannt und vom Demokraten Barack Obama für eine zweite Amtszeit berufen worden, die im Januar 2014 endet. Romneys Wirtschaftsberater Glenn Hubbard von der Columbia-Universität hatte zuvor empfohlen, eine Wiederernennung Bernankes zu erwägen.
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