ReformtempoGriechenland fordert „ein wenig Luft zum Atmen“
22.08.2012, 00:15 Uhr
Vor
seinem Treffen mit Angela Merkel hat Griechenlands Ministerpräsident
Antonis Samaras mehr Zeit gefordert. Geld wolle er hingegen nicht. Die
Folgen einer Rückkehr zur Drachme verglich er mit der Weimarer Republik.
BerlinDer
griechische Ministerpräsident Antonis Samaras hat kurz vor seinem
Besuch in Berlin von der EU mehr Zeit für Reformen verlangt. „Wir
fordern kein zusätzliches Geld“, sagte Samaras der „Bild“-Zeitung.
„Alles, was wir wollen, ist ein wenig Luft zum Atmen, um die Wirtschaft
rasch in Gang zu bringen und die Staatseinnahmen zu erhöhen. Mehr Zeit
bedeutet nicht automatisch mehr Geld.“
Samaras wird sich an diesem Freitag in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen. Bereits am Mittwoch kommt der Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, nach Athen, um mit Samaras und dessen Finanzminister Ioannis Stournaras über die nächsten Schritte in der Schuldenkrise zu beraten.
Samaras forderte die EU-Partner zugleich zu mehr Solidarität auf. Er beklagte eine "Negativpsychologie, die wie ein tiefes schwarzes Loch ist". "Wir kommen bei Strukturreformen und Privatisierungen voran, und es ist nicht fair, wenn uns manche in Europa immer wieder in dieses Loch zurückstoßen wollen", sagte Samaras der Zeitung.
Ein Austritt aus der Eurozone, die Rückkehr zur Drachme, wäre nach Worten Samaras „eine Katastrophe“ für Griechenland. „Es würde mindestens fünf weitere Jahre Rezession bedeuten und die Arbeitslosigkeit über 40 Prozent steigen. Ein Alptraum für Griechenland: wirtschaftlicher Kollaps, soziale Unruhen und eine nie dagewesene Krise der Demokratie“, sagte Samaras der „Bild“-Zeitung: „Am Ende wäre es wie in der Weimarer Republik.“
Nach seinen Worten ist nach einem Euro-Ende mit einer Arbeitslosigkeit von mehr as 40 Prozent zu rechnen, mit fünf weiteren Rezessionsjahren und einem drastischen Rückgang des Lebensstandards. "Welche Gesellschaft, welche Demokratie könnte das überleben", fragte er.
Samaras wird sich an diesem Freitag in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen. Bereits am Mittwoch kommt der Chef der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, nach Athen, um mit Samaras und dessen Finanzminister Ioannis Stournaras über die nächsten Schritte in der Schuldenkrise zu beraten.
Samaras forderte die EU-Partner zugleich zu mehr Solidarität auf. Er beklagte eine "Negativpsychologie, die wie ein tiefes schwarzes Loch ist". "Wir kommen bei Strukturreformen und Privatisierungen voran, und es ist nicht fair, wenn uns manche in Europa immer wieder in dieses Loch zurückstoßen wollen", sagte Samaras der Zeitung.
Ein Austritt aus der Eurozone, die Rückkehr zur Drachme, wäre nach Worten Samaras „eine Katastrophe“ für Griechenland. „Es würde mindestens fünf weitere Jahre Rezession bedeuten und die Arbeitslosigkeit über 40 Prozent steigen. Ein Alptraum für Griechenland: wirtschaftlicher Kollaps, soziale Unruhen und eine nie dagewesene Krise der Demokratie“, sagte Samaras der „Bild“-Zeitung: „Am Ende wäre es wie in der Weimarer Republik.“
Nach seinen Worten ist nach einem Euro-Ende mit einer Arbeitslosigkeit von mehr as 40 Prozent zu rechnen, mit fünf weiteren Rezessionsjahren und einem drastischen Rückgang des Lebensstandards. "Welche Gesellschaft, welche Demokratie könnte das überleben", fragte er.
Griechenland
Einem
hochrangigen Vertreter des griechischen Finanzministeriums zufolge muss
die Regierung in Athen in den kommenden beiden Jahren jedoch mehr Geld
auftreiben als bislang gerechnet. Der Staat müsse weitere zwei
Milliarden Euro einsparen oder zusätzlich zusammenbekommen, um die mit
seinen Geldgebern im Gegenzug für die Hilfe vereinbarten Ziele zu
erreichen, sagte der Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters am
Dienstag. Wegen der schlechten Wirtschaftslage und schleppender
Steuereinnahmen seien insgesamt 13,5 Milliarden Euro nötig, damit netto
der verabredete Effekt von 11,5 Milliarden Euro erreicht werde.
Vertreter der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds prüfen derzeit die griechischen Sparanstrengungen. Ihr Bericht soll im September vorliegen. Von ihm hängt ab, ob das hochverschuldete Land weitere Finanzspritzen erhält, um einer Staatspleite zu entgehen.
Vertreter der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds prüfen derzeit die griechischen Sparanstrengungen. Ihr Bericht soll im September vorliegen. Von ihm hängt ab, ob das hochverschuldete Land weitere Finanzspritzen erhält, um einer Staatspleite zu entgehen.
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