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Montag, 27. August 2012

HB FinanceToday: "Die EZB ist jetzt zahnlos"


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"Die EZB ist jetzt zahnlos"

Im » Spiegel schießt Bundesbank-Präsident Jens Weidmann einmal mehr gegen die Pläne von EZB-Chef Mario Draghi (Foto li.), ein neues Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten aufzulegen. Dadurch würden letztlich die Steuerzahler der anderen Länder belastet und zudem die Unabhängigkeit der Notenbank gefährdet. "Eine solche Politik ist für mich zu nah an einer Staatsfinanzierung durch die Notenpresse." » MarketWatch aus den USA wundert sich über Weidmanns Attacke: Allein die Tatsache, dass die Bundesbank gegen weitere Anleihenaufkäufe sei und dies dazu führen könnte, dass ein entsprechendes Programm ausgebremst werde, reiche aus, um die EZB davon abzubringen. "Jetzt befinden wir uns in unbekanntem Terrain" - diese Situation habe es noch nie gegeben. Der Streit verhindere, dass die EZB mit Zuversicht und Souveränität handele, stattdessen wirke sie "zahnlos". Dagegen glaubt die » Zeit , dass Weidmann am Ende klein beigeben werde. "Die Bundesbank wird ihren Unmut äußern, aber sie wird nichts tun. Sie wird nicht klagen, sie wird sich dem Programm nicht entziehen, Weidmann wird auch nicht zurücktreten. Der Aufstand findet nicht statt." Die britische » Financial Times meint, Anleihenkäufe wären ineffektiv, solange diese nicht durch Schritte in Richtung einer Banken- und Fiskalunion begleitet würden. Im » Handelsblatt kritisiert Helmut Schmidts Tochter Susanne Schmidt die Bundesbank, die mit ihrer beständigen Kritik an den EZB die Glaubwürdigkeit der Zentralbank in Deutschland untergrabe. "Die Geldpolitiker sollen sich streiten, kontroverse Diskussionen sind notwendig - aber nicht in der Öffentlichkeit." » Bloomberg meldet, dass Draghi die Einzelheiten seines Plans zum Aufkauf von Staatsanleihen wohl erst nach dem Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts über die Vereinbarkeit des permanenten Rettungsschirms ESM mit dem Grundgesetz bekannt geben wird.

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