Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Dienstag, 28. August 2012

Europäische ZentralbankAsmussen hält Euro-Zweifel für dramatisch

Europäische ZentralbankAsmussen hält Euro-Zweifel für dramatisch

Laut EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen preisen die Märkte das Auseinanderbrechen der Eurozone ein. Der Banker attestierte der Währung Glaubwürdigkeitsprobleme. Eine einheitliche Geldpolitik werde zunehmend erschwert.

Zweifel am Euro seien dramatisch, sagte Jörg Asmussen. Quelle: dapd
Zweifel am Euro seien dramatisch, sagte Jörg Asmussen. Quelle: dapd
 
Hamburg, FrankfurtDas Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Jörg Asmussen, hat dem Euro Glaubwürdigkeitsprobleme attestiert. „Die Märkte preisen ein Auseinanderbrechen des Euroraums ein“, sagte Asmussen laut Redetext am Montag in Hamburg. Solche Zweifel seien dramatisch. „Nur eine Währung, an deren Bestand es keinen Zweifel gibt, ist eine stabile Währung.“


Die offenen Worte des Top-Notenbankers beziehen sich auf die Risikoprämien, die von Investoren in Staatsanleihen verlangt werden. Die sogenannten „Spreads“ - also der Renditeabstand zu als ausfallsicher geltenden Papieren - spiegelten mittlerweile nicht mehr nur das Insolvenzrisiko einzelner Staaten wider, so Asmussen. Investoren sähen angesichts der unsicheren Zukunft der Eurozone „sogar ein Wechselkursrisiko, das es theoretisch in der Währungsunion nicht geben dürfte“.

Robert Halver im Interview „Die Bundesbank würde den Euro in zwei Wochen zerlegen“

Robert Halver ist das Fernsehgesicht der Baader Bank. Im Interview spricht er über die Folgen der Euro-Krise, die Angst der Deutschen vor Inflation - und über verbal-erotische Bekenntnisse von mächtigen Notenbankern.
Robert Halver im Interview: „Die Bundesbank würde den Euro in zwei Wochen zerlegen“
Ein einheitliches Funktionieren der Geldpolitik im Euroraum sei zunehmend behindert - mit deutlichen Folgen auch für die Realwirtschaft. In den Euro-Ländern mit Hilfsprogrammen - Griechenland, Irland und Portugal - steigen seit Ende 2010 die Zinsen für Unternehmenskredite, obwohl die EZB die Zinsen für Zentralbankgeld niedrig halte. Ähnlich wie Asmussen hatte sich auch Notenbankchef Mario Draghi zuletzt wiederholt öffentlich geäußert.
Euro in der Krise
Mit dem gestörten Transmissionsmechanismus der Geldpolitik haben die Währungshüter bereits in der Vergangenheit Eingriffe an den Anleihemärkten von Euro-Krisenländern begründet, die Kritiker als Staatsfinanzierung durch die elektronische Notenpresse bezeichnen. Zum geplanten neuen Anleihekaufprogramm der EZB gab Asmussen in seiner Hamburger Rede kaum Neues preis. Er betonte erneut, dass die Flankierung möglicher Interventionen durch die Rettungsfonds EFSF oder ESM und strikte Auflagen für Staaten zwingend seien.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen