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Kampfansage an Zinsspekulanten
Das Aufregerthema zum Wochenauftakt: Nach einem » Spiegel-Artikel
erwägt die von Mario Draghi (Foto) geführte Europäische Zentralbank,
für Käufe von Staatsanleihen kriselnder Euro-Länder künftig
Zinsschwellen für jedes Land festzulegen. Sie würde demnach
Staatspapiere von Krisenländern immer dann kaufen, wenn deren Zinsen
einen
bestimmten Aufschlag auf die Renditen deutscher Bundesanleihen
überschreiten. Das » Handelsblatt
ist gegen diese "unseriöse Geldpolitik": "Wenn die EZB tatsächlich
unbegrenzt bestimmte Obergrenzen garantiert, gibt sie die Kontrolle über
das Volumen ihrer eigenen Ankaufaktionen aus der Hand. Keine
gute Idee." Das » Wall Street Journal Deutschland
geht davon aus, dass quasi automatische EZB-Staatsanleihekäufe auf
harten Widerstand in den besonders stabilitätsorientierten
Mitgliedsländern des Euroraums stoßen würden. "Aber selbst wenn der
EZB-Rat sie gegen die Stimmen Deutschlands und einiger andere Länder
beschließen sollte, dürfte sie vorerst nur psychologische Wirkung
entfalten." Der » Business Insider
zeigt sich beeindruckt von den Plänen. Die EZB sei kurz davor, die
"Bazooka" abzufeuern. Der Vorteil läge darin, dass dieses Verfahren im
Gegensatz zu den früheren Interventionen günstig ausfallen
würde, weil die EZB tatsächlich wenig Anleihen kaufen müsste. Der » Standard
aus Wien schießt gegen das deutsche Veto zu Anleihenkäufen durch die
EZB. Berlin warne davor, dass der Marktdruck von Rom und Madrid genommen
werde, womit die Reformbemühungen in beiden Ländern zum
Erliegen kämen - dies sei überheblich. Italienern und Spaniern werde
indirekt Faulheit vorgeworfen. |
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