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EZB im kalten Krieg
Der Schlagaustausch um die konträren Positionen von Bundesbank und Europäischer Zentralbank um den richtigen Weg zur Eurorettung geht in die nächste Runde. Jürgen Stark, Ex-Chefvolkswirt der EZB, schreibt im» Handelsblatt
(Printausgabe): "Die Zentralbank wird ihre Unabhängigkeit von der
Politik weiter erodieren lassen. Und letztlich wird sie ihren
Kernauftrag, die Preisstabilität zu gewährleisten, nicht mehr erfüllen
können." David Marsh, Co-Chairman des Official Monetary and Financial Institutions Forum, vergleicht auf » Handelsblatt online
den Kampf um die Europolitik mit dem Kalten Krieg: Hätten Harry Truman oder Dwight Eisenhower der
Sowjetunion mit nuklearer Vergeltung für den Fall eines Angriffs auf
ein Nato-Land gedroht und tags drauf wäre der US-Präsident vom
Verteidigungsminister mit Hinweis auf die Gesetzwidrigkeit eines
Waffeneinsatzes zurückgepfiffen worden: "Die Bundesrepublik wäre
in einem solchen Fall vermutlich bereits in den 50er- oder 60er-Jahren
von der Roten Armee überrannt worden." Genau so ein
Glaubwürdigkeitsproblem attestiert Jörg Asmussen, EZB-Direktoriumsmitglied (hier im Bild), laut » Spiegel
dem Euro: "Die Märkte preisen ein Auseinanderbrechen des Euroraums
ein". Solche Zweifel seien dramatisch. "Nur eine Währung, an deren
Bestand es keinen Zweifel gibt, ist eine stabile Währung." Die » Wirtschaftswoche
sieht dank der EZB schon die "Inflationsunion" kommen und fürchtet Verhältnisse wie im Italien der 70er Jahre. Das » Wall Street Journal Deutschland
sieht für die Notenbanken der Welt generell keinen Ausweg aus ihrer
Politik der Anreize. Es könnte sogar sein, dass der weiter entfernt sei
als je zuvor: "Es gibt nur wenige Anzeichen dafür, dass die
Falken mit einem strengeren geldpolitischen Ansatz sich durchsetzen". |
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