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Gezerre um die Griechen-Rettung
Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras
hat kurz vor seinem Berlin-Besuch von der EU mehr Zeit für Reformen
verlangt. Wir fordern kein zusätzliches Geld, sagte er der » Bild.
"Doch in Berlin ist die Geduld erschöpft. Oder doch nicht?", fragt das » Handelsblatt.
Denn die Ablehnungsfront bröckelt. Zwar warnt Unions-Vize Michael Meister in einem Interview mit der » Welt
vor Zugeständnissen an Griechenland, ein Vorziehen von Zahlungen sei
aber möglich, "wenn plausibel nachgewiesen wird, dass dadurch nicht
später ein neues Finanzloch aufreißt." Die » Süddeutsche Zeitung
sieht noch einen Ausweg. Schließlich gebe es in Vertrag einen Passus,
auf den Samaras hofft. "Wir [die griechische Regierung] würden mit EU,
EZB und IMF beraten, falls die Rezession deutlich tiefer
ausfällt als vorausgesagt, um zu bewerten, ob die Anpassung der
Finanzen über 2014 hinaus verlängert werden soll." "Europas Regierungen
und Notenbanker fürchten nichts mehr als einen Austritt
Griechenlands aus der Euro-Zone. Dennoch bereiten sie genau diesen
Schritt vor", meint die » Frankfurter Rundschau.
Das » Handelsblatt
kommentiert unter dem Titel "Schicksalstage einer Kanzlerin" die Situation von Kanzlerin Angela Merkel.
An der Griechenland-Entscheidung offenbare sich, "ob ihre Kanzlerschaft
eine große sein wird - oder ob sie an Europa scheitert." Das sieht das » Wall Street Journal Deutschland
ähnlich und titelt: "Merkel in der Zwickmühle". Für die » Welt
wird "der Euro wird nicht dadurch gerettet, dass Griechenland
austreten muss. Auch nicht durch Träume von einer immer engeren Union
und schon gar nicht durch die Aufgabe aller Verantwortung, durch
gewählte Regierungen und über Euro-Bonds. Leise Hoffnung ist angebracht
darauf, dass eine Botschaft durchdringt: Reformen wirken - und zahlen
sich aus." Und es gibt Fortschritte. Laut » Wall Street Journal Deutschland
hat die Ratingagentur Moody's den Peripherieländern des
Euroraums Fortschritte bei den Strukturreformen attestiert. Griechenland
und Irland dürften aber erst 2016 ihre Finanzen komplett wieder saniert
haben. Den Griechen könnten
im eigenen Land auch ohne Austritt turbulente Zeiten bevorstehen: Das
linksradikale Bündnis Syriza hat vor sozialen Unruhen gewarnt, sollte
die Regierung die Pläne für weitere Einsparungen von 11,5
Milliarden Euro verwirklichen. Syriza-Sprecher Panos Skourletis
sagte im Fernsehen, die Bürger könnten in den Finanzämtern "alles kurz
und klein schlagen", weil sie kein Geld mehr hätten, ihre Steuern zu
bezahlen. » (Focus) |
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