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Freitag, 24. August 2012

Um 17:15 Uhr, kurz vor Xetra-Schluss und zu einer Zeit, wo sich die meisten Händler bereits ins Wochenende verabschiedet haben, erreicht uns folgende Meldung:

Um 17:15 Uhr, kurz vor Xetra-Schluss und zu einer Zeit, wo sich die meisten Händler bereits ins Wochenende verabschiedet haben, erreicht uns folgende Meldung:

Frankfurt: Die Europäische Zentralbank (EZB) will bei der Gestaltung ihres künftigen zweiten Staatsanleihenkaufprogramms die Chancen eines Gegenangriffs von Spekulanten so gering wie möglich halten. Statt konkrete Renditeobergrenzen für die Papiere einzelner Länder zu setzen, will der EZB-Rat offenbar Zinsbänder definieren, die er bei den Interventionen anpeilt, aber nicht veröffentlicht. „Das ist eine der Optionen, die derzeit noch auf der Ebene der eingesetzten Arbeitsgruppen diskutiert wird und dann auch im Rat besprochen wird. Es ist der wahrscheinlichste und erfolgversprechendste Ansatz“, sagte ein mit den internen Diskussionen vertrauter Notenbanker zu Reuters. Ein anderer Insider bestätigte dies. Ein Sprecher verwies auf frühere Erklärungen der Notenbank, wonach Spekulationen über noch nicht getroffene Entscheidungen irreführend seien. Ob die von der Notenbank anvisierten Zinsbänder etwa für spanische oder italienische Bonds absolut gelten oder aber den Renditeabstand zu deutschen Bundesanleihen markieren, sei noch nicht entschieden, hieß es. Das Anpeilen eines Zinsbandes hätte auf jeden Fall den Vorteil, dass Spekulanten nicht genau wüssten, ab welchem Niveau die EZB in den Markt eingreife und hielte zudem die Flexibilität der Notenbank hoch.
Sie kann dann nämlich je nach Lage an den Finanzmärkten intervenieren, gegebenenfalls das Zinsband verengen oder weiter machen und ist somit gegenüber dem Markt stets im Vorteil. Konkrete Renditeobergrenzen könnten, selbst wenn sie nicht publik gemacht würden, schnell von den Börsianern erkannt und getestet werden. Dann würde die ganze Operation für die EZB im schlimmsten Fall extrem teuer und womöglich ein Fass ohne Boden. EZB-Präsident Mario Draghi hatte Anfang des Monats ein zweites, schlagkräftigeres Anleihekaufprogramm angekündigt, um den Euro zu retten und überschuldeten Ländern zu helfen. Details werden zur nächsten EZB-Ratssitzung am 6. September erwartet, wenngleich zu diesem Zeitpunkt wichtige Rahmenbedingungen für die EZB noch unklar sind. Erst am 12. September entscheidet nämlich das Bundesverfassungsgericht, ob eine Beteiligung am permanenten Rettungsschirm ESM mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Wie von an den Verhandlungen beteiligten Personen zu erfahren war, sind zahlreiche Details noch nicht fest geklopft. So wird etwa weiter darüber debattiert, welche Anleihen gekauft werden - Draghi hatte angedeutet, dass es sich eher um kurzlaufende Papiere handeln dürfte. Zudem wird über die Bedingungen gestritten, die Länder erfüllen müssen, um gegebenenfalls in den Genuss einer EZB-Intervention zu kommen. Draghi hatte erklärt, ein Land müsse unter den Rettungsschirm schlüpfen, bevor die EZB am Sekundärmarkt aktiv würde. Dadurch wären bestimmte Bedingungen bereits definiert.


Wir meinen: Noch ist nichts konkretes entschieden. Sollte die EZB aber im September ernst machen, bedeutet das voraussichtlich nichts anderes, als die Gelddruckmaschine hemmungslos anzuwerfen. Gleichzeitig wird man die Vergemeinschaftung der Schulden innerhalb der Eurozone über die EZB de fakto besiegeln. Mit der Nachricht, die als erstes von „Reuters“ veröffentlicht wurde, scheint man die Märkte schon im Vorfeld entsprechend einzustimmen. Damit dürfte klar sein, warum sich Gold und Silber in dieser Woche auffällig stark präsentierten. Die Maßnahmen der EZB, die uns voraussichtlich am 6.  September erwarten, sind eine massive Kampfansage gegen Deflation! Wir erwarten weitere Umschichtungen aus Staatsanleihen der als sicher geltenden Staaten in Anlagen mit Sachwertcharakter, insbesondere Aktien, Edelmetalle und Rohstoffe.


Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Ihre Redaktion von www.companymaker.de

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