GriechenlandRegierungschef Samaras verspricht Schulden zu begleichen
22.08.2012, 18:50 Uhr, aktualisiert heute, 02:36 Uhr
An
diesem Freitag kommt der griechische Ministerpräsident Samaras nach
Berlin. Er will um mehr Zeit für seinen Reformkurs werben. Bei
Vizekanzler Rösler kann er dafür nicht auf Verständnis hoffen.
Athen/BerlinGriechenlands
Ministerpräsident Antonis Samaras will das neue Sparpaket für das
krisengeplagte Land „innerhalb der nächsten Wochen“ unter Dach und Fach
bringen. Das versprach Samaras am Mittwoch in Athen nach einem Gespräch
mit dem Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker. Zugleich versicherte
Samaras, sein Land werde trotz aller wirtschaftlichen Probleme alle mit
den internationalen Geldgebern vereinbarten Ziele erreichen werden. Die
griechische Regierung hatte mit den internationalen Geldgebern
vereinbart, ihre Ausgaben bis 2014 nochmals um rund 11,5 Milliarden Euro
zu reduzieren.
Größtes Problem Griechenlands ist die mehrjährige Rezession, die Steuereinnahmen versiegen lässt und die Griechen in hoher Zahl in die Arbeitslosigkeit getrieben hat. Daher bitte die Regierung darum, dass es mit der Wirtschaft endlich wieder voran gehen könne, sagte Samaras. Er hatte bereits früher erklärt, sein Land brauche mehr Zeit bei der Realisierung der von den Kreditgebern verlangten Reformen, damit die Wirtschaft nicht noch weiter abgewürgt wird.
Juncker
sprach sich gegen ein drittes Hilfspaket für Griechenland aus. „Das ist
Griechenlands letzte Chance“, sagte Juncker. Ob Griechenland mehr Zeit
zur Erfüllung seiner Sparziele erhalte, werde vom Ergebnis der
Überprüfung durch die Gläubiger-Troika aus EU, IWF und EZB abhängen.
Priorität Nummer eins habe für das Land jedoch die Konsolidierung der
öffentlichen Haushalte. Er sei „absolut dagegen“, dass Griechenland aus
der Eurozone austrete.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hingegen hat seine Forderung bekräftigt, dass Griechenland in der Euro-Krise die zugesagten Reformen im vereinbarten Zeitraum erfüllen muss. „Rabatte auf Reformen darf es nicht geben“, sagte er der Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung. Neues Vertrauen in den Euro werde nur geschaffen, wenn sich alle an die Regeln hielten, sagte Rösler. „Das bedeutet auch: Wer fest vereinbarte Reformzusagen nicht einhält, kann keine weitere finanzielle Hilfe erwarten. Auch eine zeitliche Streckung, wie sie von der griechischen Regierung gefordert wird, hilft nicht weiter.“
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier plädierte hingegen in der „Frankfurter Rundschau“ für mehr Entgegenkommen gegenüber Griechenland. „Wenn das neue Konsolidierungsprogramm der Griechen plausibel und belastbar ist, wäre es doch nicht besonders klug, wegen einer Verlängerung des Zahlungsziels von zwölf Monaten alle Forderungen in den Wind zu schreiben“, sagte er. Nach seiner Einschätzung werde auch Kanzlerin Angela Merkel am Ende nachgeben. „Merkel wird sich winden, eine Befassung des Bundestages so lange wie möglich aufschieben und am Ende doch einer Verlängerung zustimmen“, sagte Steinmeier.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hingegen hat seine Forderung bekräftigt, dass Griechenland in der Euro-Krise die zugesagten Reformen im vereinbarten Zeitraum erfüllen muss. „Rabatte auf Reformen darf es nicht geben“, sagte er der Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung. Neues Vertrauen in den Euro werde nur geschaffen, wenn sich alle an die Regeln hielten, sagte Rösler. „Das bedeutet auch: Wer fest vereinbarte Reformzusagen nicht einhält, kann keine weitere finanzielle Hilfe erwarten. Auch eine zeitliche Streckung, wie sie von der griechischen Regierung gefordert wird, hilft nicht weiter.“
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier plädierte hingegen in der „Frankfurter Rundschau“ für mehr Entgegenkommen gegenüber Griechenland. „Wenn das neue Konsolidierungsprogramm der Griechen plausibel und belastbar ist, wäre es doch nicht besonders klug, wegen einer Verlängerung des Zahlungsziels von zwölf Monaten alle Forderungen in den Wind zu schreiben“, sagte er. Nach seiner Einschätzung werde auch Kanzlerin Angela Merkel am Ende nachgeben. „Merkel wird sich winden, eine Befassung des Bundestages so lange wie möglich aufschieben und am Ende doch einer Verlängerung zustimmen“, sagte Steinmeier.
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