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Montag, 27. August 2012

SchuldverschreibungenGriechenland will sich an den Markt wagen

SchuldverschreibungenGriechenland will sich an den Markt wagen

Griechenland braucht dringend Geld. Nur woher soll das kommen? Nach Informationen von Insidern will das Land offenbar neue Schuldverschreibungen an den Mann bringen. Ein gewagter Schritt.

Griechenland erwägt offenbar neue Schuldverschreibungen. Quelle: dapd
Griechenland erwägt offenbar neue Schuldverschreibungen.Quelle: dapd
 
AthenDie griechische Regierung erwägt zur Abdeckung des zusätzlichen Kapitalbedarfs bei einer zeitlichen Streckung des Reformplans die Ausgabe zusätzlicher kurzfristiger Schuldverschreibungen. In der Regierung in Athen hieß es am Montag, bei einer Verschiebung des mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Sparvorhabens würde eine Kapitallücke von unter 18 Milliarden Euro aufreißen.

"Wir wollen nicht, dass diese Lücke von unseren Geldgebern geschlossen werden muss", sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Möglichkeit, das zusätzliche Kapital aufzubringen, wäre die Ausgabe zusätzlicher T-Bills 2013. Das sei der Hintergrund der Aussage von Ministerpräsident Antonis Samaras, das Land brauche mehr Zeit für Reformen, aber kein zusätzliches Geld.


Das krisengeschüttelte Griechenland hatte bereits Mitte August dreimonatige Geldmarktpapiere (T-Bills) im Volumen von insgesamt rund fünf Milliarden Euro vornehmlich an griechische Banken verkauft, um sich kurzfristig Luft zu verschaffen. Von seinen Euro-Partnern und dem IWF wird es mit einem 130 Milliarden Euro schweren Kreditprogramm über Wasser gehalten. Im Gegenzug muss die Regierung einschneidende Reformen umsetzen.
Samaras hatte wiederholt um mehr Zeit für die Reformen gebeten, damit sich die Rezession nicht zusätzlich verschärfe. In der Bundesregierung wurde dies mit Skepsis aufgenommen. Im September prüfen Inspektoren der Troika aus IWF, EZB und EU erneut den Stand der Umsetzung des Reformprogramms.

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"Die Regierung hat eine Reihe von Vorschlägen, wie die entstehende Kapitallücke geschlossen werden könnte", sagte der Regierungsvertreter in Athen. Wenn sich die Konjunktur 2013 verbessere, würden für neue T-Bills niedrige Zinsen fällig. Ohne den zeitlichen Aufschub rechnet die Regierung kommendes Jahr mit einem Einbruch der Wirtschaftskraft um 4,5 Prozent und einer Erholung frühestens ab 2015. Würde das Land jedoch zwei Jahre mehr Zeit bekommen, sei 2013 nur mit einem Rückgang des BIP um 1,5 Prozent und schon 2014 mit zwei Prozent Wachstum zu rechnen.
Nach dem geltenden Reformplan muss Griechenland in den beiden kommenden Jahren in seinem Staatshaushalt fast zwölf Milliarden Euro einsparen. Ziel ist es, das Defizit bis Ende 2014 unter drei Prozent des BIP von 9,3 Prozent 2011 zu drücken.
 

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