SchuldverschreibungenGriechenland will sich an den Markt wagen
27.08.2012, 17:41 Uhr
Griechenland
braucht dringend Geld. Nur woher soll das kommen? Nach Informationen
von Insidern will das Land offenbar neue Schuldverschreibungen an den
Mann bringen. Ein gewagter Schritt.
AthenDie
griechische Regierung erwägt zur Abdeckung des zusätzlichen
Kapitalbedarfs bei einer zeitlichen Streckung des Reformplans die
Ausgabe zusätzlicher kurzfristiger Schuldverschreibungen. In der
Regierung in Athen hieß es am Montag, bei einer Verschiebung des mit den
internationalen Geldgebern vereinbarten Sparvorhabens würde eine
Kapitallücke von unter 18 Milliarden Euro aufreißen.
"Wir wollen nicht, dass diese Lücke von unseren Geldgebern geschlossen werden muss", sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Möglichkeit, das zusätzliche Kapital aufzubringen, wäre die Ausgabe zusätzlicher T-Bills 2013. Das sei der Hintergrund der Aussage von Ministerpräsident Antonis Samaras, das Land brauche mehr Zeit für Reformen, aber kein zusätzliches Geld.
"Wir wollen nicht, dass diese Lücke von unseren Geldgebern geschlossen werden muss", sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Möglichkeit, das zusätzliche Kapital aufzubringen, wäre die Ausgabe zusätzlicher T-Bills 2013. Das sei der Hintergrund der Aussage von Ministerpräsident Antonis Samaras, das Land brauche mehr Zeit für Reformen, aber kein zusätzliches Geld.
Das krisengeschüttelte Griechenland hatte bereits Mitte August
dreimonatige Geldmarktpapiere (T-Bills) im Volumen von insgesamt rund
fünf Milliarden Euro vornehmlich an griechische Banken verkauft, um sich
kurzfristig Luft zu verschaffen. Von seinen Euro-Partnern und dem IWF
wird es mit einem 130 Milliarden Euro schweren Kreditprogramm über
Wasser gehalten. Im Gegenzug muss die Regierung einschneidende Reformen
umsetzen.
Samaras hatte wiederholt um mehr Zeit für die Reformen gebeten, damit sich die Rezession nicht zusätzlich verschärfe. In der Bundesregierung wurde dies mit Skepsis aufgenommen. Im September prüfen Inspektoren der Troika aus IWF, EZB und EU erneut den Stand der Umsetzung des Reformprogramms.
Samaras hatte wiederholt um mehr Zeit für die Reformen gebeten, damit sich die Rezession nicht zusätzlich verschärfe. In der Bundesregierung wurde dies mit Skepsis aufgenommen. Im September prüfen Inspektoren der Troika aus IWF, EZB und EU erneut den Stand der Umsetzung des Reformprogramms.
"Die
Regierung hat eine Reihe von Vorschlägen, wie die entstehende
Kapitallücke geschlossen werden könnte", sagte der Regierungsvertreter
in Athen. Wenn sich die Konjunktur 2013 verbessere, würden für neue
T-Bills niedrige Zinsen fällig. Ohne den zeitlichen Aufschub rechnet die
Regierung kommendes Jahr mit einem Einbruch der Wirtschaftskraft um 4,5
Prozent und einer Erholung frühestens ab 2015. Würde das Land jedoch
zwei Jahre mehr Zeit bekommen, sei 2013 nur mit einem Rückgang des BIP
um 1,5 Prozent und schon 2014 mit zwei Prozent Wachstum zu rechnen.
Nach dem geltenden Reformplan muss Griechenland in den beiden kommenden Jahren in seinem Staatshaushalt fast zwölf Milliarden Euro einsparen. Ziel ist es, das Defizit bis Ende 2014 unter drei Prozent des BIP von 9,3 Prozent 2011 zu drücken.
Nach dem geltenden Reformplan muss Griechenland in den beiden kommenden Jahren in seinem Staatshaushalt fast zwölf Milliarden Euro einsparen. Ziel ist es, das Defizit bis Ende 2014 unter drei Prozent des BIP von 9,3 Prozent 2011 zu drücken.
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