Schäuble: Wir können nicht im Nachhinein die Konditionen verändern, zu denen Anleihen begeben sind. Deswegen muss eine Beteiligung des Privatsektors freiwillig sein. Und doch muss die Lösung belastbar sein. Jeder, der griechische Anleihen in seinen Büchern hat, bekommt sie von den Wirtschaftsprüfern bewertet. Man sollte also nicht so tun, als hätte der Markt nicht längst begriffen, dass es gewisse Risiken gibt. Genau deswegen müssen wir ja Griechenland seit einem Jahr mit Krediten helfen, da es keinen Zugang zum Kapitalmarkt zu finanzierbaren Konditionen mehr hatte.
Vor einem Jahr gingen die Europäische Zentralbank, Währungsfonds und die EU-Kommission davon aus, dass Griechenland 2012 zumindest teilweise wieder Geld zu normalen Bedingungen werde leihen können. Die Finanzminister haben vergangenes Jahr auf der Grundlage dieses Urteils von EZB [Glossar], IWF und EU-Kommission entschieden. Dass diese Prognose nicht eintreten wird, erscheint – so wie es jetzt aussieht – leider sicher.
http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_88146/DE/Presse/Reden-und-Interviews/20110622-Zeit.html
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