Athen rüstet sich für Tilgung Griechische Geldmarktpapiere über 4 Milliarden Euro

Athen rüstet sich für Tilgung
Griechische Geldmarktpapiere über 4 Milliarden Euro

maf. FRANKFURT, 14. August. Die griechische
Regierung hat am Dienstag
Geldmarktpapiere über 4,1 Milliarden
Euro begeben. Die Titel mit einer Laufzeit
von 13 Wochen wurden nur von griechischen
Banken nachgefragt. Mit den
Mitteln hat die griechische Regierung
ihre Kassen gefüllt, um kommenden
Montag eine fällig werdende Anleihe
über 3,13 Milliarden Euro tilgen zu können.
Davon halten die Europäische Zentralbank
(EZB) und die ihr angeschlossenen
Notenbanken 3,07 Milliarden Euro.
Die griechischen Banken können die
Geldmarktpapiere bei der griechischen
Notenbank als Pfand für Notkredite einreichen.
Die EZB akzeptiert seit Ende
Juli keine griechischen Staatsanleihen
mehr als Sicherheit.
Um die Tilgung der fällig werdenden
Anleihe nicht zu gefährden, hat der
EZB-Rat in seiner Sitzung Anfang August
der griechischen Notenbank erlaubt,
ihr Limit für Notkredite an Banken,
die sogenannte Emergency Liquidity
Assistance (ELA), von 3 auf 7 Milliarden
Euro auszuweiten. Die Risikeri dieser
dieser
ELA-Notkredite trägt zwar die griechische
Notenbank. Doch steigen damit
auch die Risiken der EZB und der Euronotenbanken
gegenüber den griechischen
Banken, sollte Griechenland
endgültig zahlungsunfähig werden un,d
den Euroraum verlassen müssen. Ohne
das Plazet der EZB hätte Griechenland
die am Montag fällig werdende Anleihe
nicht tilgen können.
Das nun in der Auktion plazierte Volumen
ist das höchste, das Griechenland
seit mehr als einem Jahr bei Investoren
unterbringen konnte. Am 17. Juli waren
Geldmarktpapiere mit einer Laufzeit
von 13 Wochen im Volumen von 1,625
Milliarden Euro zugeteilt worden. Ursprünglich
wollte die Schuldenagentur
des Landes am Dienstag nur 3,125 Milliarden
Euro begeben. Die Gebote erreichten
insgesamt 4,25 Milliarden
Euro. Die durchschnittliche Rendite
stellte sich auf 4,43 Prozent nach 4,28
Prozent am 17. Juli. Die Auktion war
l,36fach überzeichnet. In der vorangegangenen
Auktion lag diese Kennziffer
mit 2,12 deutlich höher.

FAZ Printausgabe Mi 15.8.2012 Nr 189 S 17