Fondsriese Pimco warntDer Euro ist in „existenzieller Gefahr“
13.08.2012, 10:53 Uhr
Es
wird eng für die Eurozone. Zumindest glaubt das Richard Clarida,
strategischer Berater des weltbekannten Fondshauses Pimco. Und die
Deutschen könnten nichts gegen den Verfall tun. Ihre Optionen seien
begrenzt. „Die deutsche Wirtschaft fühlt immer stärker die Auswirkungen der Turbulenzen in Europa“, sagt Clarida, der auch Professor an der New Yorker Columbia University ist, im Interview mit Bloomberg Television. „Deutschland hat wahrscheinlich von all den Ländern noch den meisten Spielraum zum Manövrieren, aber sie setzen nicht die Zinsen für den Euroraum fest. Sie sind eine Exportmaschine, und nicht nur nach Europa sondern auch in die restliche Welt. Die Optionen Deutschlands sind meiner Meinung nach derzeit begrenzt.“
Die deutsche Industrieproduktion ist im Juni gefallen, angeführt von einem Rückgang im Baugewerbe. Gegenüber dem Vormonat ging die Produktion um 0,9 Prozent zurück, während sie im Mai noch um revidierte 1,7 Prozent gestiegen war, wie das Wirtschaftsministerium in Berlin am 8. August mitteilte. Es war der dritte Bericht in der vergangenen Woche, der für eine Abkühlung der deutschen Wirtschaft sprach. Belastend wirkt sich dabei aus, dass die Nachfrage nach deutschen Gütern aufgrund der Staatsschuldenkrise schrumpf
Die Wirtschaft des Euroraums wird indes in diesem
Jahr voraussichtlich um 0,3 Prozent zurückgehen und damit stärker als
zuvor erwartet, ergab eine Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB)
unter professionellen Wirtschaftsprognostikern. Das Ergebnis der einmal
im Quartal durchgeführten Befragung war am Donnerstag bekannt gegeben
worden. Bei der vorherigen Umfrage war noch mit einem
Wirtschaftsrückgang im Euroraum von 0,2 Prozent gerechnet worden.
Pimco ist eine Tochtergesellschaft des deutschen Versicherers Allianz SE. Die Firma verwaltet den weltgrößten Anleihefonds.
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