13.08.2012, 16:32 Uhr
Alle Sparanstrengungen scheinen den Griechen nichts zu nutzen, die Euro-Retter verlieren die Geduld. Die FDP dringt immer lauter auf einen „freiwilligen Euro-Austritt“, auch in der Union kippt die Stimmung.
Berlin/FrankfurtIn der Berliner Regierungskoalition mehren sich Stimmen, die sich für ein Ausscheiden der Griechen aus der Euro-Zone aussprechen - selbst wenn das Land die Auflagen teilweise erfüllen würde. "Auch wenn das Glas halb voll ist, reicht dies für ein neues Hilfspaket nicht aus. Dann kann und wird Deutschland nicht zustimmen", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs (CDU), dem Handelsblatt. Kein Land könne aus der Euro-Zone herausgedrängt werden. Fuchs geht aber davon aus, dass die Athener Regierung "weiß, was zu tun ist, wenn sie nicht in der Lage ist, die Reformauflagen zu erfüllen".
Der Frust in Berlin ist groß, da helfen auch neue, positive Konjunkturdaten aus Athen nichts, etwa dass die Wirtschaft des schwer angeschlagenen Euro-Landes im zweiten Quartal etwas langsamer geschrumpft ist als in den sechs Monaten zuvor. In den Monaten April bis Juni 2012 sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,2 Prozent zum Vorjahr gesunken, teilte die Statistikbehördee (Elstat) am Montag mit. Damit hat sich die Lage in der griechischen Wirtschaft zuletzt ganz leicht entspannt.
Im letzten Quartal 2011 war das BIP um 7,5 Prozent gesunken und im ersten Quartal 2012 um 6,5 Prozent. Der Absturz der Wirtschaft in dem Mittelmeerstaat hat sich damit das zweite Quartal in Folge abgeschwächt. Volkswirte hatten einen Einbruch des BIP um 7,0 Prozent im Jahresvergleich erwartet. Griechenland ist akut von der Staatspleite bedroht. Der rigide Sparkurs zur Sanierung der Staatsfinanzen sorgt seit Ende 2010 für eine rasante Talfahrt der Wirtschaftsleistung.
Wie Fuchs zeigte sich auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) vom Reformwillen Athens enttäuscht. Griechenland habe kein Interesse an Reformen zur Bewältigung der Krise, sagte Rösler dem Magazin "Focus". "Ich bin ernüchtert." Reformzusagen seien "weitgehend folgenlos geblieben".
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/halbvolles-glas-reicht-nicht-deutsche-politik-gibt-griechenland-auf/6993374.html
Der Frust in Berlin ist groß, da helfen auch neue, positive Konjunkturdaten aus Athen nichts, etwa dass die Wirtschaft des schwer angeschlagenen Euro-Landes im zweiten Quartal etwas langsamer geschrumpft ist als in den sechs Monaten zuvor. In den Monaten April bis Juni 2012 sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,2 Prozent zum Vorjahr gesunken, teilte die Statistikbehördee (Elstat) am Montag mit. Damit hat sich die Lage in der griechischen Wirtschaft zuletzt ganz leicht entspannt.
Im letzten Quartal 2011 war das BIP um 7,5 Prozent gesunken und im ersten Quartal 2012 um 6,5 Prozent. Der Absturz der Wirtschaft in dem Mittelmeerstaat hat sich damit das zweite Quartal in Folge abgeschwächt. Volkswirte hatten einen Einbruch des BIP um 7,0 Prozent im Jahresvergleich erwartet. Griechenland ist akut von der Staatspleite bedroht. Der rigide Sparkurs zur Sanierung der Staatsfinanzen sorgt seit Ende 2010 für eine rasante Talfahrt der Wirtschaftsleistung.
Wie Fuchs zeigte sich auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) vom Reformwillen Athens enttäuscht. Griechenland habe kein Interesse an Reformen zur Bewältigung der Krise, sagte Rösler dem Magazin "Focus". "Ich bin ernüchtert." Reformzusagen seien "weitgehend folgenlos geblieben".
- Seite 1: Deutsche Politik gibt Griechenland auf
- Seite 2: Steinbrück: Reformzusagen dürfen nicht gebrochen werden
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/halbvolles-glas-reicht-nicht-deutsche-politik-gibt-griechenland-auf/6993374.html
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