Griechenland-KriseEZB wird nicht auf Forderungen verzichten
25.09.2012, 20:21 Uhr
Bei
einem möglichen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland will die EZB
außen vor bleiben. Sie dürfe sich daran auch gar nicht beteiligen, so
EZB-Direktor Jörg Asmussen. Die Politik sieht das offenbar anders.
Berlin/FrankfurtDie
Europäische Zentralbank (EZB) lehnt die Beteiligung an einem
eventuellen weiteren Schuldenschnitt in Griechenland ab. „Der mögliche
zusätzliche externe Finanzierungsbedarf kann nur durch die
Mitgliedsstaaten der Eurozone geschlossen werden“, sagte der deutsche
EZB-Direktor Jörg Asmussen der Tageszeitung „Die Welt“. Eine Umschuldung
auf Kosten der EZB stehe nicht zur Diskussion.
„Die EZB könnte sich an einer solchen
Umschuldung auch gar nicht beteiligen, da dies eine verbotene monetäre
Staatsfinanzierung wäre“, so Asmussen weiter. Der Notenbanker reagiere
damit auf Druck aus Athen und anderen europäischen Hauptstädten, heißt
es in dem Bericht.
Ginge es nach der Politik, sollte die Zentralbank zumindest auf einen Teil ihrer Forderungen gegenüber Athen verzichten. Auch Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), hatte den anderen öffentlichen Gläubigern zuletzt nahegelegt, auf Forderungen zu verzichten.
Analysten schätzen, dass die EZB griechische Papiere im Volumen von etwa 40 Milliarden Euro hält. Die Titel wurden gekauft, um das erste Hilfspaket für Athen zu flankieren. Bereits beim ersten griechischen Schuldenschnitt im März blieb die EZB ungeschoren. Sie hatte im Vorfeld die Wertpapierkennnummern ihrer Papiere ändern lassen, um zu verhindern, dass der griechische Staat Zugriff darauf bekommt.
Privatanleger zwang Athen damals durch Umschuldungsklauseln zum Forderungsverzicht. Im Schnitt mussten die Investoren mehr als 70 Prozent abschreiben. Dagegen kassiert die Notenbank bislang sogar weiter Zinsen auf ihre Hellas-Anleihen. Sowohl die EZB als auch der IWF betrachten sich im Fall Griechenlands bislang als bevorzugte Gläubiger, deren Forderungen vorrangig bedient werden müssen. Bei ihrem jüngst beschlossenen neuen Anleihekaufprogramm wird die Notenbank auf diesen Status verzichten.
Ginge es nach der Politik, sollte die Zentralbank zumindest auf einen Teil ihrer Forderungen gegenüber Athen verzichten. Auch Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), hatte den anderen öffentlichen Gläubigern zuletzt nahegelegt, auf Forderungen zu verzichten.
Analysten schätzen, dass die EZB griechische Papiere im Volumen von etwa 40 Milliarden Euro hält. Die Titel wurden gekauft, um das erste Hilfspaket für Athen zu flankieren. Bereits beim ersten griechischen Schuldenschnitt im März blieb die EZB ungeschoren. Sie hatte im Vorfeld die Wertpapierkennnummern ihrer Papiere ändern lassen, um zu verhindern, dass der griechische Staat Zugriff darauf bekommt.
Privatanleger zwang Athen damals durch Umschuldungsklauseln zum Forderungsverzicht. Im Schnitt mussten die Investoren mehr als 70 Prozent abschreiben. Dagegen kassiert die Notenbank bislang sogar weiter Zinsen auf ihre Hellas-Anleihen. Sowohl die EZB als auch der IWF betrachten sich im Fall Griechenlands bislang als bevorzugte Gläubiger, deren Forderungen vorrangig bedient werden müssen. Bei ihrem jüngst beschlossenen neuen Anleihekaufprogramm wird die Notenbank auf diesen Status verzichten.
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