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Mittwoch, 26. September 2012

Bereits beim ersten griechischen Schuldenschnitt im März blieb die EZB ungeschoren. Sie hatte im Vorfeld die Wertpapierkennnummern ihrer Papiere ändern lassen, um zu verhindern, dass der griechische Staat Zugriff darauf bekommt.

Griechenland-KriseEZB wird nicht auf Forderungen verzichten

Bei einem möglichen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland will die EZB außen vor bleiben. Sie dürfe sich daran auch gar nicht beteiligen, so EZB-Direktor Jörg Asmussen. Die Politik sieht das offenbar anders.

Jörg Asmussen, Chefvolkswirt im Direktorium der Europäischen Zentralbank. Quelle: dapd
Jörg Asmussen, Chefvolkswirt im Direktorium der Europäischen Zentralbank. Quelle: dapd
 
Berlin/FrankfurtDie Europäische Zentralbank (EZB) lehnt die Beteiligung an einem eventuellen weiteren Schuldenschnitt in Griechenland ab. „Der mögliche zusätzliche externe Finanzierungsbedarf kann nur durch die Mitgliedsstaaten der Eurozone geschlossen werden“, sagte der deutsche EZB-Direktor Jörg Asmussen der Tageszeitung „Die Welt“. Eine Umschuldung auf Kosten der EZB stehe nicht zur Diskussion.

 
„Die EZB könnte sich an einer solchen Umschuldung auch gar nicht beteiligen, da dies eine verbotene monetäre Staatsfinanzierung wäre“, so Asmussen weiter. Der Notenbanker reagiere damit auf Druck aus Athen und anderen europäischen Hauptstädten, heißt es in dem Bericht.


Ginge es nach der Politik, sollte die Zentralbank zumindest auf einen Teil ihrer Forderungen gegenüber Athen verzichten. Auch Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), hatte den anderen öffentlichen Gläubigern zuletzt nahegelegt, auf Forderungen zu verzichten.
Analysten schätzen, dass die EZB griechische Papiere im Volumen von etwa 40 Milliarden Euro hält. Die Titel wurden gekauft, um das erste Hilfspaket für Athen zu flankieren. Bereits beim ersten griechischen Schuldenschnitt im März blieb die EZB ungeschoren. Sie hatte im Vorfeld die Wertpapierkennnummern ihrer Papiere ändern lassen, um zu verhindern, dass der griechische Staat Zugriff darauf bekommt.

Privatanleger zwang Athen damals durch Umschuldungsklauseln zum Forderungsverzicht. Im Schnitt mussten die Investoren mehr als 70 Prozent abschreiben. Dagegen kassiert die Notenbank bislang sogar weiter Zinsen auf ihre Hellas-Anleihen. Sowohl die EZB als auch der IWF betrachten sich im Fall Griechenlands bislang als bevorzugte Gläubiger, deren Forderungen vorrangig bedient werden müssen. Bei ihrem jüngst beschlossenen neuen Anleihekaufprogramm wird die Notenbank auf diesen Status verzichten.
 

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