Bilanz der StaatsfinanzenWie es Griechenland wirklich geht
25.09.2012, 15:08 Uhr
Immer
neue Gerüchte von riesigen Löcher im Haushalt von Griechenland
schrecken Europa auf. Dabei ist Athen auf einem guten Weg, seine
Sparziele zu erfüllen. Für eine Rettung des Landes reicht das aber nicht
aus.
AthenEinige
Wochen lang schien es ruhig geworden zu sein um Griechenland. Die Krise
schien beherrschbar, der drohende Staatsbankrott abgewendet, der
Verbleib in der Eurozone gesichert. Mit einem neuen Sparpaket soll das
Land seine Finanzplanung für die kommenden Jahre auf die Reihe bringen.
Ziel ist, das Haushaltsdefizit von rund neun Prozent des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vergangenen Jahr bis 2014 unter drei
Prozent drücken. Doch nun jagt eine Hiobsbotschaft die nächste: von
neuen, riesigen Löchern im griechischen Haushalt berichten die Medien,
mal ist von 20 Milliarden Euro die Rede, mal sogar von 30 Milliarden,
die angeblich in der Kasse fehlen.
Wie steht es wirklich um Athens Staatsfinanzen und das Reformprogramm?
Entgegen den Berichten über angebliche neue Milliardenlöcher liegt der griechische Finanzminister bei der Umsetzung des diesjährigen Haushalts sogar vor dem Plan. In den ersten acht Monaten belief sich das Defizit auf 12,5 Milliarden Euro – angesetzt waren im Budget 15,2 Milliarden. Gegenüber dem Vorjahr wurde der Fehlbetrag um ein Drittel reduziert.
Das Primärdefizit (ohne Schuldendienst) betrug Ende August sogar nur noch 1,4 Milliarden Euro, gegenüber einem Etatansatz von 4,2 Milliarden. Zwar lagen die Steuereinnahmen wegen der unerwartet schwachen Konjunktur um rund zwei Milliarden Euro niedriger als im Budget angesetzt. Die Mindereinnahmen wurden aber durch zusätzliche Einsparungen von 4,8 Milliarden Euro mehr als ausgeglichen.
Entgegen den Berichten über angebliche neue Milliardenlöcher liegt der griechische Finanzminister bei der Umsetzung des diesjährigen Haushalts sogar vor dem Plan. In den ersten acht Monaten belief sich das Defizit auf 12,5 Milliarden Euro – angesetzt waren im Budget 15,2 Milliarden. Gegenüber dem Vorjahr wurde der Fehlbetrag um ein Drittel reduziert.
Das Primärdefizit (ohne Schuldendienst) betrug Ende August sogar nur noch 1,4 Milliarden Euro, gegenüber einem Etatansatz von 4,2 Milliarden. Zwar lagen die Steuereinnahmen wegen der unerwartet schwachen Konjunktur um rund zwei Milliarden Euro niedriger als im Budget angesetzt. Die Mindereinnahmen wurden aber durch zusätzliche Einsparungen von 4,8 Milliarden Euro mehr als ausgeglichen.
Griechenland
ist also auf gutem Weg, seine diesjährigen Sparziele zu erreichen – mit
zwei wichtigen Einschränkungen: Um die Ausgaben zu drücken, lässt der
Staat immer mehr Rechnungen unbezahlt. Lieferanten, Handwerker und
Baufirmen können ein Lied davon singen: Wer in Griechenland
Staatsaufträge abwickelt, wartet viele Monate, mitunter Jahre auf sein
Geld.
Nach
Angaben des Finanzministeriums saß der Staat Ende Juli auf unbezahlten
Rechnungen von 6,67 Milliarden Euro. Die Summe entspricht immerhin knapp
3,3 Prozent vom BIP. Mit der für den Herbst erwarteten nächsten
Kreditrate von 31,2 Milliarden Euro sollen diese Schulden allerdings
beglichen werden.
- Seite 1: Wie es Griechenland wirklich geht
- Seite 2: Konjunktur-Prognosen lagen weit daneben
- Seite 3: Bürokratie abgebaut, aber kaum Wachstumsimpulse
- Seite 4: Der größter Feind: Die Rezession
- http://www.handelsblatt.com/politik/international/bilanz-der-staatsfinanzen-wie-es-griechenland-wirklich-geht/7178942.html
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