Griechenland erwägt Verlängerung der Laufzeit von Staatsanleihen
ATHEN (AFP)--Griechenland erwägt nach Angaben eines ranghohen Finanzbeamten die Restrukturierung seiner von der Europäischen Zentralbank (EZB) gehaltenen Staatsanleihen. Die Möglichkeit der Umschuldung, mit der eine durch nicht erreichte Sparziele entstandene Finanzierungslücke gestopft werden soll, nannte Vizefinanzminister Christos Staikouras in einer am Dienstag in Athen veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.
Die Möglichkeit einer Umschuldung von Staatsanleihen wird hinter den Kulissen bereits seit einigen Wochen von den Gläubigern Griechenlands diskutiert. Der griechische Vertreter beim Internationalen Währungsfonds (IWF), Thanos Katsambas, hatte sich vergangene Woche dafür ausgesprochen.
Derzeit wird unter den Gläubigern des hochverschuldeten Landes die Möglichkeit eines dritten Hilfspakets erörtert. IWF-Chefin Christine Lagarde hatte am Montag gesagt, Griechenland habe ein "Finanzierungsproblem". Das griechische Schuldenproblem müsse gelöst werden. In Brüsseler EU-Kreisen hieß es, die Lage müsse "neu bewertet" werden. Ein Sprecher der EU-Kommission bezeichnete eine in Presseberichten genannte Finanzierungslücke von 30 Milliarden Euro jedoch als "irreführend".
Die Gläubiger-Troika aus EZB, IWF und EU-Kommission hat noch nicht ihren Bericht über die Spar- und Reformfortschritte der Regierung in Athen vorgelegt. Der ursprünglich für September erwartete Bericht wird inzwischen laut EU-Kommission erst im Laufe des Monats Oktober erwartet. Der Bericht ist die Voraussetzung für eine Entscheidung über weitere Hilfszahlungen an Griechenland.
Der griechische Finanzminister Giannis Stournaras plädierte im Tagesspiegel für eine Verlängerung der Frist zum Erreichen der Reformziele Griechenlands um zwei Jahre. "Wenn wir eine zweijährige Verlängerung bekämen, würde das eine Finanzierungslücke von 13 bis 15 Milliarden Euro bedeuten", sagte Stournaras dem Blatt. Diese könne aber aus dem bestehenden Hilfsprogramm der internationalen Geldgeber abgedeckt werden. "Zusätzliches Geld würde nicht benötigt", sagte der Minister. "Wir sind fest entschlossen, alles zu tun, damit Griechenland in der Eurozone bleibt", sagte Stournaras.
DJG/apo
(END) Dow Jones Newswires
September 25, 2012 09:10 ET (13:10 GMT)- - 09 10 AM EDT 09-25-12
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