Steinbrück profiliert sich mit RegulierungskonzeptMit Bankenschelte auf Stimmenfang
25.09.2012, 15:18 Uhr
Offiziell
ist Steinbrück noch gar nicht der Kanzlerkandidat der SPD. Doch mit dem
Papier zur „Bändigung der Finanzwelt“ schlägt er die ersten Pflöcke für
den Wahlkampf 2013 ein. Der Deutschen Bank schwant nicht Gutes.
DüsseldorfNormalerweise
führt die Opposition den Wahlkampf gegen den Regierungschef. Für die
Wahlauseinandersetzung 2013 aber zeichnet sich eine Novität ab:
Angriffsziel der Sozialdemokraten soll die Finanzindustrie sein. „Wir
führen auch einen Banken-Wahlkampf“, sagte ein Berater des möglichen
Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück.
Heute
stellt wird Steinbrück im Sitzungssaal der SPD-Bundestagsfraktion den
Abgeordneten sein 25-seitiges Papier zur „Bändigung der Finanzmärkte“
vor. Das Papier ist nichts Geringeres als eine Kriegserklärung an die
deutschen Großbanken, die aus Sicht von SPD-Chef Sigmar Gabriel auch im
sechsten Jahr der Finanzkrise „Staaten erpressen“, der „Politik die
Bedingungen diktieren“ und damit Politiker als „willfährige Handlanger
von Banken und Finanzmärkten“ diskreditieren.
Obwohl
bisher nur wenige SPD-Spitzenpolitiker das Steinbrück-Papier in der
Hand halten, sind die zentralen Punkte bekannt. Steinbrück will einen
von den Banken finanzierten europäischen Bankenrettungsfonds schaffen,
der anstelle der Steuerzahler die Abwicklung von Pleitebanken
finanziert. Außerdem fordert Steinbrück, den Hochfrequenzhandel, also
das von Computerprogrammen im Nanosekundenbereich betriebene
Wertpapiergeschäft, zu verbieten.
Der entscheidende Punkt aber - die Einführung eines Trennbankensystems - richtet sich gegen das einzige deutsche Finanzinstitut von Weltrang: die Deutsche Bank. Steinbrück will die Universalbank zwingen, das klassische Bankgeschäft mit Spareinlagen und Krediten vom riskanten Investment-Banking zu trennen. Beide Bereiche würden voneinander abgeschirmt. Eigene Vorstände, eigene Bilanzen und erheblich steigende Refinanzierungskosten für das Investment-Banking wären die Folgen.
Der entscheidende Punkt aber - die Einführung eines Trennbankensystems - richtet sich gegen das einzige deutsche Finanzinstitut von Weltrang: die Deutsche Bank. Steinbrück will die Universalbank zwingen, das klassische Bankgeschäft mit Spareinlagen und Krediten vom riskanten Investment-Banking zu trennen. Beide Bereiche würden voneinander abgeschirmt. Eigene Vorstände, eigene Bilanzen und erheblich steigende Refinanzierungskosten für das Investment-Banking wären die Folgen.
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