Peer Steinbrück
"Merkel muss die Wahrheit über Griechenland sagen"
Peer Steinbrück wird im Bundestagswahlkampf Kanzlerin Angela Merkel herausfordern. Nur kurz vor seiner plötzlichen Kür sprach er mit der "Welt am Sonntag" – und zeigte sich kämpferisch. Von Jochen Gaugele, Jan Hildebrand und Daniel Friedrich Sturm
"Endlich die Wahrheit sagen"
Steinbrück fordert Merkel zu mehr Ehrlichkeit in der Euro-Krise auf. Die Kanzlerin müsse den Deutschen "endlich die Wahrheit sagen", sagt der frühere Finanzminister. Griechenland werde sich in den kommenden sieben bis acht Jahren kein Geld am Kapitalmarkt leihen können. "So lange werden wir helfen müssen."
Es sei nicht möglich, die Daumenschrauben weiter anzuziehen, mahnt Steinbrück. "Die Griechen müssen zu ihren Verpflichtungen stehen, aber wir sollten ihnen mehr Zeit geben." Der designierte Kanzlerkandidat schließt eine Zustimmung der SPD zu einem dritten Hilfspaket für Griechenland nicht aus – und wendet sich strikt gegen einen Euro-Austritt des Landes.
"Wir sollten allen, die martialisch den Rauswurf Griechenlands aus der Euro-Zone fordern, deutlich sagen: Ihr wisst nicht, wovon ihr redet! Die politischen und ökonomischen Erschütterungen wären verheerend."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen