Bundesbank-Chef: Weidmann warnt EZB vor Überschreitung des Mandats
01.08.2012, 15:57 Uhr
Kurz vor der Sitzung der EZB hat die Bundesbank ein Interview mit Jens Weidmann auf ihrer Homepage veröffentlicht. Darin appelliert Jens Weidmann an die Unabhängigkeit der EZB und erinnert an das Mandat der Notenbank.
FrankfurtBundesbank-Präsident Jens Weidmann hat gefordert, dass die Europäische Zentralbank ihr Mandat nicht überschreiten sollte. Die deutsche Notenbank habe mehr Einfluss auf die EZB-Politik als manch andere Notenbank der Eurozone
Die Unabhängigkeit der EZB verpflichte sie dazu, “das eigene Mandat zu respektieren und nicht zu überschreiten”, erklärte Weidmann in einem Interview mit dem ehemaligen Bundesbankpräsident Helmut Schlesinger, das am 29. Juni geführt und am Mittwoch auf der Website der Bundesbank veröffentlicht wurde. “Wir sind die größte und wichtigste Notenbank im Eurosystem und haben auch einen weitergehenden Anspruch als manch andere Notenbank im Eurosystem.”
Am Donnerstag steht die nächste zinspolitische Sitzung der EZB an. Eine Woche zuvor deutete EZB-Präsident Mario Draghi an, die Notenbank könne ihre Anleihekäufe wieder aufnehmen, um die Finanzierungskosten in Spanien und Italien zu reduzieren. Die Bundesbank wiederholte am vergangenen Freitag, sie sei weiterhin gegen Anleihekäufe der EZB, da diese die Linie zwischen Geld- und Fiskalpolitik verwischten. Ein Sprecher der Bundesbank erklärte, die Veröffentlichung des Weidmann-Schlesinger- Interviews heute solle keine besondere Botschaft vermitteln.
Der Euro fiel auf den Bericht hin rund 0,3 Cent, bevor er sich wieder erholte und gegen Mittag bei 1,2318 Dollar notierte. Spanische und italienische Anleihen gaben einen Teil ihrer Kursgewinne ab.
Der Euro fiel auf den Bericht hin rund 0,3 Cent, bevor er sich wieder erholte und gegen Mittag bei 1,2318 Dollar notierte. Spanische und italienische Anleihen gaben einen Teil ihrer Kursgewinne ab.
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