Experten warnen vor Euro-AustrittGriechen-Krise schürt Angst vor instabilem Balkan
04.09.2012, 06:24 Uhr
exklusiv
Euro-Populisten vergessen in der Griechenland-Debatte gerne einen
entscheidenden Aspekt, kritisieren Außenexperten. Das Land ist wichtiges
Bollwerk – gegen Terroristen und gegen die Gefahr übergreifender
Konflikte.
BerlinAls
der griechische Premier Antonis Samaras vor kurzem in Berlin weilte,
bat er die europäischen Partner angesichts der Diskussionen über den
möglichen Euro-Austritt seines Landes, sich auch mal die geopolitische
Lage Griechenlands anzusehen. „Wir versuchen, an unseren Grenzen einen
Tsunami illegaler Flüchtlinge aufzuhalten. Griechenland befindet sich in
einer so exponierten Lage, dass es nicht destabilisiert werden sollte“,
sagte der Premier.
Die Warnung von Samaras kommt nicht von ungefähr, denn das nur ein stabiles Griechenland die Südostflanke der EU absichern kann - gegen Flüchtlingsströme, gegen Terroristen und gegen die Gefahr übergreifender Konflikte liegt für Außenpolitiker auf der Hand. Immerhin sind schon Zehntausende von Menschen vor dem Bürgerkrieg in Syrien gen Westen geflohen. Der Konflikt zwischen Türken und Kurden flammt wieder auf. Und es spitzt sich die Auseinandersetzung um die Nuklearanlagen in Iran immer mehr zu
Vielleicht nutzt der griechische Finanzminister Jannis Stournaras bei seinem Besuch am heutigen Dienstag in Berlin die Gelegenheit, abermals auf diesen Umstand hinzuweisen. Zunächst trifft er Außenminister Guido Westerwelle (FDP), anschließend ist ein Gespräch mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) geplant. Auch wenn im Mittelpunkt die finanzielle Lage des überschuldeten und wirtschaftlich angeschlagenen Griechenlands steht, Stournaras vermutlich sein neuestes Sparpaket mit einem Volumen von knapp zwölf Milliarden Euro vorstellen wird und er zudem die bislang erfolglose Bitte seines Ministerpräsidenten wiederholen wird, seinem Land mehr Zeit für Sparbemühungen und Reformen zu geben, so wird doch auch der sicherheitspolitische Aspekt eine Rolle spielen.
Für die Experten aus Union und SPD steht daher außer Frage, dass Griechenland in jedem Fall in der Euro-Zone gehalten werden müsse – vor allem aus sicherheitspolitischen Gründen. Griechenland sei nicht nur als Mitglied der EU und der Nato ein integraler Bestandteil im europäischen Bündnissystem“, sagte der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Philipp Mißfelder, Handelsblatt Online. „Durch seine exponierte Lage in Südosteuropa und im östlichen Mittelmeer spielt Griechenland eine wichtige Rolle für die dortige regionale Stabilität.“ Das Land sei auch ein „bedeutender Akteur im Verhältnis zum Balkan und zur Türkei, nicht zuletzt wegen des Zypern-Konflikts“, unterstrich der CDU-Politiker. Die strategische Rolle Griechenlands bleibe daher „wichtig“ für Deutschland
Die Warnung von Samaras kommt nicht von ungefähr, denn das nur ein stabiles Griechenland die Südostflanke der EU absichern kann - gegen Flüchtlingsströme, gegen Terroristen und gegen die Gefahr übergreifender Konflikte liegt für Außenpolitiker auf der Hand. Immerhin sind schon Zehntausende von Menschen vor dem Bürgerkrieg in Syrien gen Westen geflohen. Der Konflikt zwischen Türken und Kurden flammt wieder auf. Und es spitzt sich die Auseinandersetzung um die Nuklearanlagen in Iran immer mehr zu
Vielleicht nutzt der griechische Finanzminister Jannis Stournaras bei seinem Besuch am heutigen Dienstag in Berlin die Gelegenheit, abermals auf diesen Umstand hinzuweisen. Zunächst trifft er Außenminister Guido Westerwelle (FDP), anschließend ist ein Gespräch mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) geplant. Auch wenn im Mittelpunkt die finanzielle Lage des überschuldeten und wirtschaftlich angeschlagenen Griechenlands steht, Stournaras vermutlich sein neuestes Sparpaket mit einem Volumen von knapp zwölf Milliarden Euro vorstellen wird und er zudem die bislang erfolglose Bitte seines Ministerpräsidenten wiederholen wird, seinem Land mehr Zeit für Sparbemühungen und Reformen zu geben, so wird doch auch der sicherheitspolitische Aspekt eine Rolle spielen.
Für die Experten aus Union und SPD steht daher außer Frage, dass Griechenland in jedem Fall in der Euro-Zone gehalten werden müsse – vor allem aus sicherheitspolitischen Gründen. Griechenland sei nicht nur als Mitglied der EU und der Nato ein integraler Bestandteil im europäischen Bündnissystem“, sagte der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Philipp Mißfelder, Handelsblatt Online. „Durch seine exponierte Lage in Südosteuropa und im östlichen Mittelmeer spielt Griechenland eine wichtige Rolle für die dortige regionale Stabilität.“ Das Land sei auch ein „bedeutender Akteur im Verhältnis zum Balkan und zur Türkei, nicht zuletzt wegen des Zypern-Konflikts“, unterstrich der CDU-Politiker. Die strategische Rolle Griechenlands bleibe daher „wichtig“ für Deutschland
- Seite 1: Griechen-Krise schürt Angst vor instabilem Balkan
- Seite 2: "Griechenland nicht parteipolitischen Interessen opfern"
- Seite 3: Troika startet Schicksalsmission
- http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/experten-warnen-vor-euro-austritt-griechen-krise-schuert-angst-vor-instabilem-balkan/7089656.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen