Treffen in AthenTroika gibt griechischem Sparpaket einen Korb
09.09.2012, 19:28 Uhr, aktualisiert 09.09.2012, 23:02 Uhr
In
Athen wird es ernst: Die Vertreter der Troika zweifeln an einigen
Punkten der griechischen Sparvorschläge. Der Weg sei noch lang, heißt
es. Indes bleibt auch das Treffen der Regierung am Abend erneut ohne
Einigung.
Athen/BerlinDie
Troika der internationalen Gläubiger Griechenlands hat am Sonntagabend
ihr Treffen mit dem griechischen Finanzminister Yannis Stournaras
beendet. Es sei ein "gutes Treffen" gewesen, sagte der Troika-Vertreter
des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Däne Poul Thomsen. "Wir
arbeiten Tag und Nacht", fügte der Deutsche Klaus Masuch, Chef der
Delegation der Europäischen Zentralbank (EZB), hinzu. Aus griechischen
Regierungskreisen verlautete, beide Seiten hätten "noch ein gutes Stück
Weg" vor sich. Das Treffen sei von einer "allgemeinen Diskussion"
geprägt gewesen.
Die Kontrolleure der internationalen Geldgeber
Griechenlands haben noch Zweifel an einigen Punkten des mehr als 11,5
Milliarden Euro schweren Sparpakets der Regierung. Vor allem erwartete
Einnahmen bei der Bekämpfung der Steuerhinterziehung würden von den
Kontrolleuren als „nicht sicher eingestuft“, sagte ein enger Mitarbeiter
von Finanzminister Ioannis Stournaras am Sonntagabend in Athen.
Die Details des Sparprogramms sollen allen Erwartungen nach bis Ende der Woche bekannt werden. Aus den bislang an die Presse durchgesickerten Eckpunkten sollen die Rentner und die Arbeitnehmer die Hauptlast des Sparprogramms tragen.
Wie
die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr,
haben die griechischen Finanzexperten ein Bündel von Maßnahmen im Umfang
von etwa 17 Milliarden Euro ausgearbeitet. Demnach ist die Summe mit
Absicht größer als das angestrebte Sparpaket (11,5 bis 11,9 Milliarden
Euro), falls die Troika einige Sparmaßnahmen als unglaubwürdig oder
nicht sicher greifend ablehnt. Genau dies sei eingetreten, hieß es aus
Verhandlungskreisen. Vorbehalte gab es offenbar unter anderem bei den
Punkten zu Gehaltskürzungen im Öffentlichen Dienst, Ausgabenkürzungen im
Sozial- und Gesundheitswesen und weiteren Rentenkürzungen.
Die Troika-Delegation war am Freitag eingetroffen, um bis Anfang Oktober zu prüfen, ob Griechenland tatsächlich die nächste Hilfstranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro erhält. Ihr Bericht ist die Grundlage für eine Entscheidung über weitere Hilfen. Sollten die Prüfer zu einem negativen Ergebnis kommen, drohen die Gläubiger mit einer Einstellung der Zahlungen.
Die Troika-Delegation war am Freitag eingetroffen, um bis Anfang Oktober zu prüfen, ob Griechenland tatsächlich die nächste Hilfstranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro erhält. Ihr Bericht ist die Grundlage für eine Entscheidung über weitere Hilfen. Sollten die Prüfer zu einem negativen Ergebnis kommen, drohen die Gläubiger mit einer Einstellung der Zahlungen.
Die Details des Sparprogramms sollen allen Erwartungen nach bis Ende der Woche bekannt werden. Aus den bislang an die Presse durchgesickerten Eckpunkten sollen die Rentner und die Arbeitnehmer die Hauptlast des Sparprogramms tragen.
- Seite 1: Troika gibt griechischem Sparpaket einen Korb
- Seite 2: „Wir haben nichts vereinbart“
- Seite 3: Kein drittes Hilfsprogramm
- http://www.handelsblatt.com/politik/international/treffen-in-athen-troika-gibt-griechischem-sparpaket-einen-korb/7113444.html
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