Brüssel/BerlinDie Finanzminister der Euro-Zone haben sich nach Angaben von Insidern mit dem Internationalen Währungsfonds grundsätzlich auf weitere Hilfen für Griechenland geeinigt. Wie in der Nacht zum Dienstag in Brüssel bekanntwurde, soll ein Paket von Zusatzmaßnahmen die Schuldenquote des Landes bis 2020 auf 124 Prozent der Wirtschaftsleistung senken. Dies entspräche einer Verringerung um 40 Milliarden Euro.
Die Einzelheiten würden noch ausgearbeitet, hieß es. Die am Montag begonnenen Gespräche in Brüssel kämen langsam voran. "Wir haben die Finanzlücke bis zum Ende des Programms 2014 gestopft", sagte einer der Insider über die bisherigen Fortschritte.
Die Eurogruppe sowie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) hätten ihre Differenzen überwunden, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Verhandlungskreisen in Brüssel. Man sei nah beieinander, verlautete in der Nacht zu Dienstag nach rund zwölfstündigen Verhandlungen. Es müssten noch letzte Details geklärt werden. Es werde eine Erklärung vorbereitet.
Der Nachricht von der Einigung war nach einer weiteren Marathonsitzung bei dem dritten Treffen innerhalb von drei Wochen vorausgegangen. Mit einer Übereinkunft wäre der Weg für die nächste Tranche aus dem Griechenland-Hilfspaket frei.
Die Finanzlücke von 14 Milliarden Euro bis 2014 wird dadurch aufgerissen, dass Griechenland bis 2016 und damit zwei Jahre mehr Zeit gegeben werden soll, um sein kurzfristiges Haushaltsziel zu erfüllen. Derzeit sind nach Angaben aus Griechenland noch zehn Milliarden Euro davon offen.
Die Finanzminister der Euro-Zone und der IWF haben Griechenland bereits vor dem Treffen Hoffnungen auf die baldige Freigabe der so dringend benötigten Milliardenhilfen gemacht. Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici sprach von einer 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit für eine Einigung. Auch Vertreter anderer Euro-Länder und IWF-Chefin Christine Lagarde äußerten sich optimistisch, nachdem bei einem Treffen vor einer Woche keine Einigung erzielt werden konnte.
Die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) konnten sich vor knapp einer Woche nicht über die Griechenland-Kredithilfen einigen. Dabei geht es um die Freigabe von maximal 44 Milliarden Euro aus dem zweiten Griechenland-Hilfspaket - sofern mehrere Tranchen zusammen ausgezahlt werden. Zuvor müssen die Minister sich aber auf einen Weg verständigen, wie sie eine Finanzlücke von 14 Milliarden Euro für den Zeitraum bis 2014 decken wollen.
Diese Lücke wird dadurch aufgerissen, dass Griechenland bis 2016 und damit zwei Jahre mehr Zeit gegeben werden soll, um sein kurzfristiges Haushaltsziel zu erfüllen. Derzeit sind nach Angaben aus Griechenland noch zehn Milliarden Euro davon offen. In einem Mix aus Einzelmaßnahmen dürften dabei Zinssenkungen und ein Schuldenrückkaufprogramm im Zentrum stehen.
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