GriechenlandSamaras im Wettlauf mit der Zeit
03.09.2012, 15:55 Uhr
Um
frisches Geld zu bekommen, will der griechische Premier das
Sparprogramm im Eiltempo durchs Parlament bringen. Doch die Widerstände
wachsen, Demonstrationen sind geplant. Aber die Euro-Zone erwartet
Ergebnisse.
AthenDer
griechische Premier Antonis Samaras beschleunigt die Umsetzung der
Sparauflagen. Dadurch will er seinem Land die möglichst rasche
Auszahlung dringend benötigter Hilfskredite sichern. Finanzminister
Giannis Stournaras und sein Team tüfteltn an letzten Details des Pakets,
das für die Jahre 2013 und 2014 Einsparungen von 11,9 Milliarden Euro
vorsieht. Die Streichliste, die 72 Positionen umfasst, reicht von
Kürzungen bei den Ministergehältern über Abstriche bei den Renten bis zu
längeren Arbeitszeiten für die griechischen Lehrer, die bisher rund ein
Drittel weniger Wochenstunden geben als ihre europäischen Kollegen.
Noch heute sollen die Führer der drei Koalitionsparteien das Programm billigen - rechtzeitig, bevor Stournaras am Dienstag in Berlin Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble trifft. In dieser Woche wird zudem die Troika in Athen zurückerwartet, sie muss das Sparkonzept absegnen. Dass die Delegationschefs der EU-Kommission, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) Änderungswünsche anmelden werden, gilt als sicher. Die Verhandlungen könnten sich über Wochen hinziehen.
Noch heute sollen die Führer der drei Koalitionsparteien das Programm billigen - rechtzeitig, bevor Stournaras am Dienstag in Berlin Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble trifft. In dieser Woche wird zudem die Troika in Athen zurückerwartet, sie muss das Sparkonzept absegnen. Dass die Delegationschefs der EU-Kommission, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) Änderungswünsche anmelden werden, gilt als sicher. Die Verhandlungen könnten sich über Wochen hinziehen.
Dennoch
will Premier Samaras die Spargesetze bis Ende des Monats im
Eilverfahren durchs Parlament peitschen. Denn nur dann gibt es eine
Chance, dass die Euro-Finanzminister bei ihrem turnusmäßigen Treffen am
8. Oktober in Luxemburg über die Freigabe der nächsten Kreditrate von
31,5 Milliarden Euro entscheiden - Gelder, die eigentlich bereits für
August zugesagt waren und in Athen sehnlichst erwartet werden.
Der
Großteil der Rate, rund 25 Milliarden, ist für die Rekapitalisierung
der angeschlagenen Banken vorgesehen. Damit würde die Liquidität der
Institute verbessert und wieder Geld in den ausgetrockneten
Wirtschaftskreislauf fließen. Mit den erwarteten Hilfsgeldern will der
Staat auch unbezahlte Rechnungen begleichen, die sich auf rund 6,5
Milliarden Euro belaufen. Das könnte der rezessionsgeplagten Wirtschaft
ebenfalls Impulse geben. Bleiben die Hilfsgelder hingegen aus, könnte
Griechenland schon Ende Oktober zahlungsunfähig werden.
- Seite 1: Samaras im Wettlauf mit der Zeit
- Seite 2: „Kürzungen tun weh“
- http://www.handelsblatt.com/politik/international/griechenland-samaras-im-wettlauf-mit-der-zeit/7087054.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen