Fed setzt ultralockere Geldpolitik fort
18.09.2013 · Die amerikanische Notenbank setzt ihre milliardenschweren Anleihekäufe vorerst unvermindert fort. Damit bleibt der von Experten erwartete Kurswechsel in der Geldpolitik zunächst aus.
Die amerikanische Notenbank Fed bleibt ihrer Politik des ultrabilligen Geldes vorerst treu: Wie bisher werde sie langfristige Staatsanleihen und mit Hypotheken besicherte Wertpapiere im Wert von monatlich 85 Milliarden Dollar kaufen, teilte der Offenmarktausschuss FOMC am Mittwoch in Washington mit. Die Entscheidung kommt für die Finanzmärkte überraschend: Analysten hatten im Schnitt mit einer Drosselung um fünf Milliarden Dollar gerechnet.
Vor einer Entscheidung für einen Kurswechsel der ultralockeren Geldpolitik müsse es mehr Beweise geben, dass die Erholung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes tatsächlich stabil sei, schreibt die Fed. Als einen Grund für die Ungewissheit wurden die Ausgabenkürzungen im Staatshaushalt genannt.
Ihren Leitzins beließ die Notenbank wie erwartet in einer Spanne zwischen null und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt der Zins seit Ende 2008. Bis die Arbeitslosenquote unter die Marke von 6,5 Prozent gefallen ist, will die Fed ihre sehr lockere Geldpolitik fortsetzen. Derzeit liegt die Rate bei 7,3 Prozent. Die Zinspolitik wurde Ende 2012 an die Arbeitslosenquote gekoppelt.
Seit Monaten schon hält die Frage, wann die Fed auf einen weniger expansiven geldpolitischen Kurs umschwenkt, die vom Billiggeld abhängigen Finanzmärkte in Atem.
Nachdem die Notenbank das Abebben der Geldflut vorerst verschoben hat, reagierten die Kurse heftig. Der Dollar geriet massiv unter Druck. Im Gegenzug stieg der Kurs des Euro am Abend auf ein Tageshoch von 1,477 Dollar.
Euphorisch wurde die Ankündigung einer zunächst ungebremsten Liquiditätsschwemme an den Aktienmärkten aufgenommen. Der S&P-500-Index kletterte unmittelbar nach Veröffentlichung des Fed-Statements auf ein neues Rekordhoch. Auch der Dow-Jones-Index legte kräftig zu. Notenbankchef Ben Bernanke wird um 20:30 Uhr vor die Presse treten, um die Entscheidungen zu erläutern.
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