MehrwertsteuererhöhungSilberhändler hoffen auf Schlussverkauf
Vor einer Woche holte der Gesetzgeber nach, was ihm vor Jahresfrist nicht mehr gelungen war: Die Mehrwertsteuer auf Anlage- und Sammlermünzen aus Silber erhöht sich zum 1.1.2014 von bisher sieben auf 19 Prozent. Damit setzt die Regierung eine Vorgabe der Europäischen Union zur Harmonisierung der Mehrwertsteuersätze um, die eigentlich schon im Jahressteuergesetz vorgesehen war. Weil das Gesetzespaket jedoch auf Ablehnung im Bundesrat stieß, blieb die eigentlich unumstrittene Regelung nochmals liegen. Nun kommt sie mit einem Jahr Verspätung.
Ob die Steuererhöhung überhaupt eine signifikante Wirkung entfaltet, bleibt noch abzuwarten. Die Edelmetallhändler hoffen zumindest auf eine: Einen Schlussverkaufsboom für Silbermünzen bis zum Jahresende. Schließlich sind Silbermünzen nicht nur unter Sammlern beliebt, sondern auch unter Anlegern. Und die rechnen mit dem spitzen Bleistift: Die österreichische Münze „Philharmoniker“ aus einer Feinunze Silber etwa kostet beim aktuellen Silberpreis etwa 19,60 Euro inklusive sieben Prozent Mehrwertsteuer. Bei gleichem Silberkurs würde die Münze ab Neujahr 2014 schon 21,80 Euro kosten.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
Auf welche Silbermünzen wird welcher Steuersatz erhoben?
Sind auch 10-Euro-Silbermünzen betroffen?
Umsätze mit gesetzlichen Zahlungsmitteln sind von der Umsatzsteuer befreit. Dies gilt jedoch nicht, wenn die Zahlungsmittel wegen ihres Metallgehalts oder ihres Sammlerwerts umgesetzt werden. In diesem Fall sind die Umsätze steuerpflichtig.Was ist mit Silberbarren?
Gibt es eine Ungleichbehandlung zwischen Gold und Silber?
Die Edelmetallhändler alarmieren deshalb schon mal alle Liebhaber und Sparer von Silbermünzen, etwa mit der Nachricht „Mehrwertsteuererhöhung auf Silbermünzen ‚heimlich‘ endgültig durch den Deutschen Bundestag“. Dabei ist an diesem Schritt nicht Heimliches. Die Botschaft ist dennoch klar: im nächsten Jahr wird es mindestens zwölf Prozent teurer. Zeit also, Silbermünzen zu kaufen. Die Branche hofft auf einen Schlussverkauf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen