New YorkDie hoch verschuldete US-Autometropole Detroit ist pleite. Der vom Bundesstaat Michigan eingesetzte Notfall-Finanzmanager Kevyn Orr hat bei einem Gericht offiziell Gläubigerschutz beantragt. Dies geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die am Donnerstag bekannt wurden. Die Bankrotterklärung sei "der einzig mögliche Weg zu einem stabilen und soliden Detroit", erklärte Gouverneur Rick Snyder in einem Begleitschreiben. Es ist die größte Pleite einer amerikanischen Stadt in der US-Geschichte.
Er habe gehofft, die Stadt würde keinen Bankrott anmelden müssen, so Snyder. Nun sei es aber an der Zeit, der Wahrheit ins Auge zu sehen: "Die Stadt kann ihre Schulden nicht mehr bezahlen, wenn sie fällig werden, und ist insolvent".
Der Gläubigerschutz nach Kapitel 9 des US-Insolvenzrechts würde es der Großstadt ermöglichen, unter Aufsicht eines Insolvenzrichters ihre fast 18,5 Milliarden Dollar schweren Verbindlichkeiten neu zu strukturieren. Es ist dem Kapitel 11 ähnlich, das US-Unternehmen für sich nutzen. Verhandlungen zwischen Orr und den Gläubigern, darunter Anleihen-Besitzer und Pensionsfonds, waren zuvor gescheitert.
Im März hatte Synder Notfall-Manager Orr eingesetzt, um die ausufernden Finanzen der Stadt in den Griff zu bekommen. Detroit, einst blühende Metropole und Sitz der US-Autokonzerne General Motors, Ford und Chrysler, war in den vergangenen Jahren wegen der Folgen der Rezession und Missmanagements an den Rand des finanziellen Ruins geraten.
In den vergangenen Jahrzehnten verlor die Stadt mehr als die Hälfte ihrer Einwohner. Lebten im Jahr 1950 noch rund zwei Millionen Menschen in Detroit, so sind es heute nur noch knapp 700.000. Die Stadt leidet unter einer hohen Armutsquote, auch die Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsrate sind deutlich höher als in anderen US-Großstädten. Zugleich wurden öffentliche Ausgaben, etwa für Polizei und Feuerwehr, immer weiter gekürzt. Heute stehen in der Stadt 78.000 Gebäude leer, 40 Prozent der Straßenlaternen funktionieren nicht.
Im Juni wurden die Zahlungen an die Gläubiger eingestellt. Snyders Angaben zufolge kann die Stadt die Steuern aus rechtlichen Gründen nicht weiter erhöhen. Ohnehin könnten die Bürger nicht noch höhere Abgaben schultern, so der Gouverneur.
Orr, der bereits an der Restrukturierung von Chrysler beteiligt war, hatte im Juni einen Plan vorgelegt, wie er die Verbindlichkeiten der Stadt in den Griff bekommen will. Dies würde für viele Gläubiger bedeuten, dass sie weniger ausbezahlt bekommen, als ihnen zusteht. Die beiden Pensionsfonds der Stadt reichten daraufhin Klage ein, um Orr davon abzuhalten, die ungedeckten Rentenzusagen für städtische Mitarbeiter zu verringern.
Sollte dem Antrag auf Gläubigerschutz stattgegeben werden, wird künftig ein Insolvenzrichter entscheiden, welche Gläubiger bevorzugt behandelt werden und wer vernachlässigt werden soll.
Mit material von afp
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