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Samstag, 27. Juli 2013

haben noch andere von euch Stress mit einer Sparkasse/Volksbank die ja alle über die dwp-Bank abrechnen und verwahren lassen ? // es wäre sinnvoll wenn sich einige Zusammentun um dieser Laienspielergruppe bestehend aus SPK / VoBa und dwp-Bank mores zu lehren

Und deswegen schreibe ich Ihnen heute, weil ich mich gerne hinsichtlich eines Aspektes austauschen würde, und ich weiß, dass Sie sich im Streit mit der SK Darmstadt und mittelbar der dwp befinden.
 
Auch bei mir ist der mittelbare Verwahrer die dwp und hier ärgere ich mich über zwei Aspekte.
 
Bekanntlich ist im Frühjahr das erste EFSF-Papier fällig geworden. Überrascht war ich von den steuerlichen Folgen. Als Anschaffungskurs für das Papier wurden ca. 37% angesetzt, d.h. das 63% zu versteuern waren, also 17% des Nominalwertes gehen an den deutschen Fiskus, der sich durch seine Rolle in der Enteignung hinsichtlich seiner eigenen Gläubigerschaft in eine bessere Position gebracht hat. Ich war davon ausgegangen, dass steuerlich der Erstkurs der Anleihe als Anschaffungskurs relevant war, schließlich galt die EFSF-Anleihe ja als Form der Barkomponente und der Erstkurs lag um die 99%, also hatte ich nur mit einem zu versteuernden Kursgewinn von 1% gerechnet.
 
Aspekt 1:
Zwar sind auch für die anderen Anleihen alle Anschaffungskurse mit einem Durchschnittskurs von 37% angesetzt worden, bekanntlich werden die anderen Anleihen aber weit in der Zukunft fällig. Es kommt daher zu einem erheblichen Steuervorzieheffekt, der einen für den Steuerpflichtigen erheblichen negativen Zinseffekt hat, selbst in der aktuellen Niedrigzinsphase.
 
Das ist auch wirtschaftlich unadäquat, weil bei Ansatz eines Durchschnittspapiers über alle Wertpapiere hinweg, der Bonitätsunterschied der Emittenten (EFSF vs. Griechenland) nicht berücksichtigt wird. Der Ansatz gleicher Anschaffungskurse für beide Anleihetypen geht an der wirtschaftlichen Realität vorbei.
 
Aspekt 2:
 
Das Bundesfinanzministerium hat den Depotbanken die Wahl überlassen, die Verbuchung nach den üblichen Methoden  gem. BmF-Rundschreiben (nennen wir sie Variante 1) vorzunehmen oder aber aus Vereinfachungsgründen einfach die Erstkurse als Anschaffungskosten (nennen wir sie Variante 2) vorzumerken.
 
Bei der Variante 1 gelten als Veräußerungserlös die Kurswerte der neuen WP bei Erstnotiz und als Anschaffungskurs die letzten Kurse der Altanleihen.
 
Bei der Variante 2 gelten als Veräußerungserlös die Kurswerte der neuen WP bei Erstnotiz und als Anschaffungskurs ebenfalls.
 
Bei der Variante 2 ergibt sich daher eine Deckungsgleichheit der Ausgangsbasis für die Bemessung des Kurswertes und künftiger Erfolge. Das ist fair und kann von mir kaufmännisch nachvollzogen werden.
 
Bei der Variante 1 ergeben sich Differenzen aus dem Auseinanderfallen der Bemessungsgrundlagen. Die Folge ist, dass sich eine Differenz ergibt, die steuerlich nicht berücksichtigt wird. Das kann sich positiv aber auch negativ für den Anleger auswirken. Im Falle Griechenlands wirkt sich das (alles andere wäre ja auch ein Wunder gewesen) für den Anleger negativ aus. Die Differenz beträgt satte 8,4%!!! des Nominalbetrags der Neuanleihen. Das führe ich darauf zurück, dass die Notierung der Altanleihe einige Tage vor Durchführung der Zwangsmaßnahme ausgesetzt wurde. Das Bonitätsniveau war bei Aussetzung niedriger. Jetzt fallen also in Höhe von 8,4% des Neunominalwertes (3,9% des Altnominalwertes) fiktive Gewinne an, was zu einer Bestandsbesteuerung führt.
 
Diese Effekte (Aspekte 1 und 2) waren bei Einsichtnahme in die Buchungsmitteilungen meiner Depotbank anläßlich des „Umtausches“ nicht erkennbar. Vielmehr habe ich die genannten Aspekte – aufgeschreckt durch die Einlösungsabrechnung - selber ermitteln müssen.
 
Jetzt überlege ich, ob ein rechtliches Vorgehen gegen meine Depotbank sinnvoll sein kann (Aspekte aus dem WPHG: Vollständigkeit von Abrechnungen, Verwaltung hat im Kundeninteresse zu erfolgen - Depotbank hätte sich daher für die kundenfreundlichere Variante 2 entscheiden müssen).
 
Und hier kommt meine Frage an Sie, ob sich Ihr Rechtsstreit mit der SK Darmstadt auch um diese Aspekte dreht?
 
Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören.

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