LondonDie Deutsche Bank hat in Großbritannien eine juristische Schlappe erlitten. Das Geldhaus scheiterte am Donnerstag vor einem Londoner Gericht mit dem Versuch, die Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten zu verhindern. Dabei ging es um einen Rechtstreit zwischen den beiden Unternehmensbrüdern Vincent und Robert Tchenguiz und der britischen Anti-Korruptionsbehörde SFO. Die Deutsche Bank ist in den Fall lediglich als dritte Partei verwickelt. Die Brüder hatten das Amt für Betrugsbekämpfung auf 300 Millionen Pfund (umgerechnet rund 350 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Sie werfen der Strafverfolgungsbehörde für schwere Betrugsfälle vor, Untersuchungen verpfuscht zu haben, die zu ihrer Verhaftung im Jahr 2011 führten.
Die SFO will im Zusammenhang mit dem Fall mehr als eine Millionen Dokumente veröffentlichen. Die beiden Unternehmer hoffen, dass sie mit der Veröffentlichung der Schriftstücke rehabilitiert werden. Bislang hat die Behörde nur wenige Papiere freigegeben, weil sich dritte Parteien dagegen wehren. Dazu zählt auch die Deutsche Bank. Sie argumentierte in ihrer Beschwerde, dass die Übergabe der Schriftstücke gesetzeswidrig sei. Der zuständige Richter sah das anders. Sein Urteil ist auch für rund 40 weitere Parteien bindend, deren Dokumente den Verteidigern der aus dem Iran stammenden Brüder ausgehändigt werden sollen.
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