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Mittwoch, 31. Juli 2013

Ifo-Institut: Griechenland braucht weiteren Schuldenschnitt

LÄNDERBERICHTIWF fordert mehr Geld für Griechenland

Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) braucht Griechenland noch in diesem Jahr eine weitere Finanzspritze - ansonsten könne es seine Schulden nicht tragen. Für die Bundesregierung ist das brisant.
Ein Mann trägt eine griechische Flagge bei Protesten in Athen. Griechenland könnte in diesem Jahr weitere Milliarden-Hilfen brauchen. Quelle: dpa
Ein Mann trägt eine griechische Flagge bei Protesten in Athen. Griechenland könnte in diesem Jahr weitere Milliarden-Hilfen brauchen.Quelle: dpa
AthenIn dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht schreiben Mitarbeiter des IWF, dass nächstes Jahr im Rahmen des von Währungsfonds und Euro-Ländern finanzierten Rettungsplans noch 4,4 Mrd. Euro an Finanzmitteln gefunden werden müssen. Außerdem dürfte die Zusage Europas an Griechenland vom Dezember, weitere Schuldenerleichterungen zu gewähren, Maßnahmen bereits 2014 oder 2015 nötig machen, vorausgesetzt, dass Griechenland seine Haushaltsziele erreiche, so der IWF.
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“Wenn die Anleger nicht überzeugt werden, dass die Strategie zur Bekämpfung des Schuldenproblems glaubwürdig ist, werden Investitionen und Wachstum sich wahrscheinlich nicht wie beabsichtigt erholen”, heißt es in dem Bericht. “Die Zusagen der europäischen Partner Griechenlands, benötigte Schuldenerleichterungen zu gewähren, um die Verschuldung auf dem beabsichtigten Weg zu halten, ist daher ein entscheidender Teil des Programms.”

Musterschüler und Sitzenbleiber - so verschuldet sind die Euro-Länder

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    Das am höchsten verschuldete Land der Euro-Zone ist - wer hätte es gedacht -Griechenland. Bei satten 160 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) wird die Schuldenquote des Mittelmeerlandes Ende des Jahres liegen, schätzt die EU-Statistikbehörde Eurostat. Ein kleiner Lichtblick: Immerhin haben es die Griechen in den vergangenen Jahren geschafft, ihr extrem hohes Haushaltsdefizit zu drücken: Nahm die Regierung 2009 noch neue Kredite in Höhe von 15,6 Prozent des BIP auf, wird sich die Defizitquote im Jahr 2012 - nicht zuletzt dank europäischer Hilfe - auf 7,3 Prozent des BIP verringern.
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Der IWF sparte aber auch nicht mit Kritik an der griechischen Politik, die es nach seiner Einschätzung an Entschiedenheit und Bereitschaft bei dringend nötigen Strukturreformen fehlen lässt. Derzeit laufe die Gesundung der Staatsfinanzen vor allem über drastische und schmerzhafte Ausgabeneinschnitte und weniger über Reformen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Es gebe eine "verspätete, zögerliche und stückweise Umsetzung von Strukturreformen", bemängelte der Fonds. Griechenland müsse diese aber so schnell wie möglich durchsetzen, um für mehr Wachstum und Beschäftigung zu sorgen.
Der IWF vermeidet in seinem Länderbericht den Begriff "Schuldenschnitt", nachdem Griechenland bereits ein Großteil seiner Schulden erlassen worden ist. Viel Raum für anderweitige Maßnahmen - günstigere Konditionen und Laufzeitverlängerungen bei Krediten etwa - gibt es nach den schon umfangreichen Hilfspaketen der Vergangenheit nach Auffassung der meisten Experten allerdings nicht mehr.
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