AthenGriechenland entlässt erneut den Chef der Privatisierungsagentur. Das Finanzministerium des Landes teilte am Sonntag überraschend mit, den Chairman der Privatisierungsagentur HRADF, Stelios Stavridis, um seinen Rücktritt gebeten zu haben. Eine Reaktion des Managers war zunächst nicht erhältlich. Ein Insider aus dem Finanzministerium sagte Reuters, die Abberufung erfolge mit sofortiger Wirkung.
Es sei eine Reaktion auf einen Zeitungsbericht von Samstag, so der Insider weiter. Demnach ist Stavridis in der vergangenen Woche im Privat-Jet des Reeders Dimitris Melissanidis mitgeflogen. Dieser ist einer der Großaktionäre des griechisch-tschechischen Konsortiums, das sich im Mai zum Kauf eines 33-prozentigen Pakets am Wettanbieter-Monopolisten OPAP entschlossen hatte. Laut Zeitung "Proto Thema" hat Stavridis den Vorgang eingeräumt. Er ist mit dem Jet von Melissanidis in den Urlaub nach Frankreich geflogen.
Der in der Schweiz ausgebildete Ingenieur Stavridis, der als Marktliberaler gilt, hatte seien Posten erst im März angetreten. Er war zuvor Chef des Wasserversorgers Eydap und früher beim Raffinerie-Betreiber Hellenic Petroleum tätig. Er ist der zweite HRADF-Chef, der in weniger als sechs Monaten seinen Hut nehmen muss. Im März musste schon Takis Athanasopoulos gehen - nach einem Strafverfahren wegen Dienstvergehen im Jahr 2007 während seiner Zeit als Chef des staatlichen Energiekonzerns PPC. Athanasopoulos weist die Vorwürfe zurück.
So könnte Griechenland geholfen werden
Anleihenrückkauf
Ein 40 Milliarden Euro umfassendes Programm zum Rückkauf griechischer Staatsanleihen wird seit 2011 diskutiert. Dabei könnte Athen Geld des Euro-Rettungsschirms nutzen, damit es seine Anleihen zum Marktpreis von privaten Gläubigern zurückkauft, um somit die Schuldenlast zu verringern. Denn die Kurse für griechische Staatsanleihen liegen weit unter ihrem Nennwert. Derzeit sind die Anleihen nur rund ein Drittel ihres Ausgabepreises wert.Zinssenkungen
Mehr Zeit für Schuldenabbau
EZB-Hilfe
Schuldenschnitt
Die Privatisierungsagentur verantwortet den Verkauf von Staatsbesitz. Die Einnahmen sollen dabei helfen, die riesigen Schulden des krisengeplagten Landes zu senken. Die Auflagen der internationalen Geldgeber Griechenlands wurden aber 2012 deutlich verfehlt. Auch 2013 dürfte es nicht besser aussehen. Der Verkauf des Gasversorgers Depa war erst im Juni gescheitert, der Anteilsverkauf bei Hellenic Petroleum wurde verschoben.
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